Ally McBeal geht, die Neurosen bleiben

„Männer sind wie Kaugummis. Je länger man auf ihnen kaut, desto mehr verlieren sie den Geschmack.“

Solche Sätze sind künftig nicht mehr zu hören am Dienstagabend. Ally verlässt uns. Mitten in den Neurosen, die wir ohne sie nicht hätten.

Die Welt wird ärmer sein ohne Unisex-Toilette samt nachgelagerter geheimer Fluchtburg des Senior-Partners, ohne Gesichts-BH und die Bar, in der von Anastacia bis Tina Turner schon alle Größen sangen.

Doch dass Sting eine Folge und Jon Bon Jovi fast eine ganze Staffel mitgespielt hat, war es nicht, was die Serie zum Kult machte. Es waren die Typen und die Geschichten.

Die harten Geldverdiener Richard und Ling, die so rührend hilflos wie hilfsbereit waren. Der komplexbeladene kleine John mit der pfeifenden Nase, der sich als Sänger selbst verwirklichte. Und Ally. Die zu allen gut war, auch wenn sie es nicht wollte. Außer zu sich.

Nun ist Schluss, wegen der Quoten und weil wohl alles gesagt ist. Nur wir sitzen da mit unseren Neurosen und kriegen den Dienstag nicht rum.

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