Für die Katz

Mann, war das heute wieder ein stressiger Tag. Die Menschen hasteten durch die Geschäfte auf der Suche nach dem ultimativen Kick, denn der Partner ist in jedem Falle anspruchsvoll. Ein Hering in Geschenkverpackung vielleicht? Oder lieber doch eine tote Maus mit einem roten Schleifchen drum?

Es war Weltkatzentag. Der erste, den ich bewusst miterleben durfte. Es gibt ihn zwar schon länger und er hat vom Ursprung her wohl auch gar nicht so viel mit unseren gut beschützten Hauskatzen zu tun, aber unsere Begabung, innere Einkehr mit äußerer Beschenkungswut zu verwechseln, hat schon ganz andere Feste um die Ecke gebracht.

Dass ich überhaupt drauf gekommen bin, liegt an Facebook. Dort wurde man garantiert von irgendjemandem zum Weltkatzentag eingeladen. Es  gab dutzende solche Einladungsseiten. Und sogar tolle Supersonderangebote: Eine Perserkatze für 200 statt 350 Euro! Aber nur heute!

Ich hab sie nicht genommen. Vielleicht brauche ich den Platz in der Wohnung ja für etwas anderes. Ich bin zwar keine Katze, aber guter Hoffnung, selbst demnächst geehrt zu werden. Denn am 13. August ist Weltlinkshändertag. Auf die Geschenke bin ich jetzt schon gespannt.

Und darauf, was die Menschheit sich noch so alles für blöde Gedenktage einfallen lässt.

Ein Gedanke zu „Für die Katz“

  1. Lieber Herr Pfeiffer mit drei Efff,
    über Ihre wunderbare Geschichte von Rudi (den ich selbst auch kennenlernen durfte) bin ich auf Ihren Blog gestoßen. Es ist ein großes, auch nachdenkliches Vergnügen, Ihre Beiträge zu lesen!
    Mit dem Weltkatzentag haben Sie einerseits Recht – der Mensch lässt sich schon komische Dinge einfallen! – und auch wieder nicht, denn so bedeutungslos, wie man als Nicht-Extrem-Katzenliebhaber (sag ich mal vorsichtig) denken mag, sind unsere vierbeinigen Mitgeschöpfe auch wieder nicht. Mancherorts werden sie sogar zum Politikum, weil sie sich als Streunerkatzen unkontrolliert vermehren und die Gemüter erhitzen. Dabei hatten die einst in Ägypten verehrten, während der Zeit der Hexenverbrennung in Europa jedoch verfemten Katzen dann doch noch großes Glück, in Zeiten der grassierenden Pest ihren guten Ruf wiederzuerlangen und als Rattenfänger Einiges für die Gesundheit des Menschen zu tun.
    Dass der Mensch sich komische Dinge einfallen lässt, steht außer Frage. Hering in Geschenkpapier oder das Weihnachtsmenü für die Katz‘ vom Nahrungsmittelkonzern mit dem großen M, in dem sich kaum etwas befindet, dessen die Katze (oder, was die Menschenprodukte betrifft, der Mensch) ernährungstechnisch eigentlich bedarf, sind da wohl noch die kleinsten Fische im großen Teich der Möglichkeiten.
    Aber wenn’s nun schon einen Weltlinkshändertag, einen Welttoilettentag, einen Weltkrokettentag, und einen Pi Day (morgen!) gibt, dann sollen die Katzen bitte auch einen haben dürfen. Ja?
    (Und der Rudi eine Gedenktafel, das wäre dann aber keine komische, sondern eine sehr schöne Idee.)
    Mit den allerbesten Grüßen aus Leipzig ins geliebte Arnscht,
    Kerstin Braun

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