Almosen erbeten

Thüringen bittet ab sofort um Spenden. Nicht für Personen, die unverschuldet in Not geraten sind, sondern für sich selbst.

Darauf muss man erst einmal kommen.

Thüringens Schuldenstand ist tatsächlich bedenklich, aber bisher war man davon ausgegangen, dass sich darum eine hoch bezahlte Mannschaft kümmert, die noch dazu per Wahl vom Volk dazu ermächtigt worden ist. Aber die packen es offenbar nicht, so das klare Signal des gestrigen Landtagsbeschlusses. Nun sollen wohlhabende Bürger ran.

Die spenden aber schon reichlich. Nicht ganz freiwillig, die Finanzämter, eine Art Spendeneinzugszentrale, sorgen schon dafür, dass es keiner vergisst. Es sei denn, er hat einen guten Steuerberater.

Wer sich an der Lösung des Finanzdebakels hingegen bisher weniger beteiligt hat, sind die Politiker. Sie haben sich seit der Neugründung Thüringens eher durch ein freudvolles Anhäufen weiterer Schulden hervorgetan, mit Wahlgeschenken und Versprechen oder auch zur Wahrung der Wichtigkeit in einer Koalition. Diese Fehlentwicklung soll nun mit privaten Spenden abgemildert werden.

Es gibt da noch viele ähnliche Möglichkeiten. Eine wäre vielleicht: Christine Lieberknecht bessert das Landesbudget durch ihre Teilnahme bei „Wer wird Millionär“ auf.

Aber wenn wir schon beim Fernsehen sind: Auf die Idee, den Schuldnerberater Peter Zwegat zu engagieren, ist bisher noch niemand gekommen.

Was er zu sagen hätte, würde wohl auch keinem im Lande so richtig gefallen.

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