Der Nachwuchs will nach oben

Ganz nach oben gereicht hat es diesmal nicht. Amon Wessely musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Allerdings in einer Klasse, in der ein Neunjähriger normalerweise gar nichts zu suchen hat: Amon startete in der höchsten Jugendklasse, zugelassen für Fahrzeuge bis zu einem Hubraum von 85 Kubikzentimetern.
Amon Wessely ist die Nachwuchshoffnung des MV Arnstadt. Der Gothaer Schüler hat in diesem Jahr so ziemlich alles abgeräumt, was es an Titeln deutschlandweit in seiner Altersklasse zu holen gab. Mit seinen Eltern und einem Wohnmobil war er fast jedes Wochenende unterwegs, diesmal eben zum 18. Schellilauf am 31. Oktober in Arnstadt, wo er auch für seine Erfolge in der gesamten Saison geehrt wurde.

Während Amon von Christian Heller, dem Vorsitzenden des MV Arnstadt, am Siegertreppchen nach seinen Plänen für die Zukunft gefragt wurde, hatte ein anderer sehr junger Mann an der Rennstrecke noch alle Hände voll zu tun. „Rennleiter junior“ stand auf der Warnweste von Erik Reimann (11), der für alle knapp 200 Fahrer des Feldes die schwarzweiße Zielflagge schwenkte. Mit beiden Händen, denn mit der Zeit wurde das Abwinken schon ganz schön schwer. Aber kurz nach 15 Uhr hatte auch Erik endlich „Feierabend“, denn dann standen auch die Ergebnisse des Erwachsenen- Rennens fest. Gewonnen hat, wer in der Zeit von 12 bis 15 Uhr die meisten Runden absolviert hat. Und es zählt vor allem die Teamleistung: Der gläserne Schelli-Wanderpokal geht alljährlich an das Team mit den insgesamt besten Einzelergebnissen.

Es ist ein durchwachsenes Fahrerfeld, das sich jährlich dem anspruchsvollen Kurs am Eulen- und Pfennigsberg unterhalb von Bittstädt stellt, der älteste Fahre war 63 Jahre alt. Der Lauf ist nach dem 1994 verunglückten Motorsportler Jens-Uwe Schellhorn benannt und lockt alljährlich Ende Oktober zahlreiche Teilnehmer und Zuschauer an. Diesmal unter fast idealen Bedingungen: In der Nacht hatte es geregnet, so dass die Strecke schon einige zusätzliche Schwierigkeiten barg. Zum Rennen selbst aber war es trocken. Mit knapp 200 Fahrern kamen „deutlich mehr als in den vergangenen Jahren“ bilanzierte Christian Heller – und konnte gleichzeitig berichten, dass es bis auf ein paar kleinere Blessuren auch keine Unfälle gegeben hat.

Nicht ganz so gut lief es in diesem Jahr für den MV Arnstadt, der im vergangenen Jahr den Pokal gewann. Auch durch den frühen Ausfall eines Fahrers wurde es nichts mit der Titelverteidigung, es gewann das Team Parthen aus Gehren, bei dem der Pokal auch schon öfters überwintern durfte.

Trotzdem war Christian Heller nicht traurig, denn die Organisation des Laufes hat bestens geklappt. Und um die Nachwuchsarbeit steht es gut, nicht nur wegen Amon Wessely. Dass der Neunjährige über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügt, zeigte seine Antwort auf die Frage, ob er sich als möglicher Nachfolger von Ken Roczen, dem gegenwärtig erfolgreichsten Crossfahrers aus Thüringen sieht. „Nee“, sagte Amon, „ich will besser werden“.

Alle Ergebnisse gibt es hier auf der Seite des MV Arnstadt

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