Dramatische Einbrüche

StadtratssitzungDer Arnstädter Stadtrat beschäftigte sich heute in gewohnt epischer Breite mit allem Möglichen und Unmöglichen. Wesentlicher Unterschied zur Sitzung zuvor: Es gab wieder Würstchen. Aber die waren genau so zerplatzt wie die Hoffnung auf ein finanzielles Wunder.

Arnstadt ist die Stadt der dramatischen Einbrüche, sowohl bei den Steuereinnahmen als auch in Wohnungen. Das wurde in den beiden aktuellen Stunden deutlich, die sich heute die Stadträte gönnten.

Der Nachrichtenwert der Aussprache zu den Stadtfinanzen bestand in drei Erkenntnissen. Erstens: Der neue Stadtkämmerer kann zwar noch nicht mit einem Mikrofon umgehen, muss aber gute Augen haben. Die an die Leinwand geworfenen Zahlenkolonnen hatten in etwa die Größe der Buchstaben und Zahlen auf der Test-Tafel des Optikers Ihres Vertrauens, speziell der unteren Zeile.

Zweite Erkenntnis: Frank Kuschel, der linke Widerpart der Verwaltung nicht nur bei Finanzen, hat zwar weniger Haare als der Kämmerer auf dem Kopf, kann aber dafür mit einem Mikrofon umgehen. Wer von beiden besser mit Geld umgehen kann, wurde nicht abschließend geklärt. Aber Bürgermeister Alexander Dill sagte dem Stadtrat zumindest für Juni die Vorlage eines haushaltsähnlichen Entwurfs zu. Und Frank Kuschel sagte zu, ihm bei der anschließenden Bearbeitung zu helfen.

Dritte Erkenntnis: Es soll dramatische Einbrüche bei den Steuereinnahmen gegeben haben, aber wo, wird nicht verraten. Steuergeheimnis.

Mit ähnlichen Problemen haben sich auch die netten Chefs der Polizei Arnstadt-Ilmenau herumzuschlagen, die heute die zweite aktuelle Stunde bestritten. Auch in ihrem Bereich gibt es dramatische Einbrüche, vor allem in Arnstädter Wohn- und Gartenhäuser. Und auch sonst geht es in der Bachstadt wohl deutlich krimineller zu als in Ilmenau. Was offensichtlich dazu geführt hat, das die Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau ihrem Namen wieder etwas gerechter werden will und nicht nur am Hauptsitz Ilmenau, sondern auch in Arnstadt öfter und mehr  Polizisten zum Einsatz bringt. Sogar Fußstreifen!

Es gab dann noch eine Nachfrage, ob die Zahl der Verwirrten zunimmt, die abends nicht nach Hause finden. Wer je erlebt hat, wie lange der Stadtrat tagt und was da so geredet wird, dürfte über eine solche Frage wenig erstaunt sein.

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