
Fast jeder Arnstädter kannte Bernd Koch. Und wer ihn nicht kannte, kannte wenigstens jemanden, der ihn schon mal trommeln gehört hatte. Denn Kochi, wie ihn alle nannten, war Schlagzeuger schon von Kindesbeinen an. Nun ist er gestorben.
„Mon plaisir“ ist wieder zu sehen, zumindest ein kleiner Teil. Eine Interimsausstellung zeigt, was aus der weltweit einmaligen Puppenstadt werden könnte, die gerade restauriert und neu konzipiert wird. Doch bis es soweit ist, muss noch einiges passieren. Vor allem ist noch viel Geld nötig, um diesem nationalen Kulturerbe die internationale Geltung zu verschaffen, die es verdient.
Kürzlich schrieb die Volontärin Roya Hedayati im Internet-Auftritt der „Arnstädter Allgemeinen“ einen Beitrag über die Facebookgruppe „Tratschtanten Arnstadt original“ und nannte sie „nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch ein wichtiges Werkzeug für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Was sie übersehen hat: In Arnstadt ist der Zusammenhalt ziemlich gespalten, denn es gibt zwei konkurrierende Tratschtanten-Gruppen bei Facebook. Und die originale ist jene ohne das „Original“ im Namen.
Man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll, denn das Aprilscherzwesen hat sich in Arnstadt diesmal inflationär ausgebreitet. Das städtische Bad überrascht mit der Idee, die Schwimmbahnen quer anzuordnen, die Tourist-Information stellt ein neues Bachdenkmal auf dem Markt auf und die Stadtverwaltung verlängert die Baumaßnahme Bierweg um weitere drei Monate.
Arnstadt kann man nicht erklären. Entweder man versteht es oder ist von außerhalb. Aber weil auch Eingeborene zunehmend Schwierigkeiten mit dem haben, was hier vorgeht, kann man es ja zum feuchtfröhlichen Jahreswechsel wenigstens versuchen.
Das neue Lesebuch unseres Geschichtsvereins ist rechtzeitig vor Weihnachten erschienen, mit vielen Beiträgen über die Historie nicht nur von Arnstadt. Ich durfte wieder einige Geschichten beisteuern, darunter auch diese leicht alkoholisierte. Prost!
Der verschwundene Wein weiterlesen
– Jetzt mit Update von der Urteilsverkündung –
Der Mann, der den Brand des Neutorturms im April ausgelöst hat, saß im Gerichtssaal. Ob es der Hauptangeklagte war, wurde nicht zweifelsfrei bewiesen. Dazu verstrickten sich die Zeugen zu sehr in Widersprüche. Andererseits klang vieles abgesprochen. Keine leichte Aufgabe für das Schöffengericht.
Vor 35 Jahren wurde in Arnstadt alles anders. Seitdem ist viel geschrieben und geredet worden, aber meist über einzelne Ereignisse oder Personen. Dies ist ein Versuch, die Zeit zwischen 17. September und 14. Oktober 1989 skizzenhaft zusammenzufassen und an die Menschen zu erinnern, die damals alles verändert haben.
Als ich im vergangenen Jahr über die wirtschaftliche Entwicklung der Region nach der Wende recherchierte, hätte ich gern auch die Geschichte der Stadtilmer Gelenkwelle erzählt. Leider kam kein Gespräch mit Martin Röder zustande, der Geschäftsführer im Ruhestand hatte einfach zu viel zu tun. Nun aber ergibt sich die Gelegenheit, diese Geschichte nachzureichen: Röders Aussage vor dem Landtags-Untersuchungsausschuss zur Arbeit der Treuhand ist im jetzt erschienen Abschlussbericht des Ausschusses dokumentiert.