Das 25. heimatkundliche Lesebuch des Thüringer Geschichtsvereins Arnstadt ist erschienen. Es ist besonders dick und besonders vielfältig. Bei manchen Beiträgen mag der Ideologie-Anteil etwas zu üppig ausgefallen sein, aber vielleicht ist das auch Geschmackssache. Es gibt genug Interessantes – nicht nur für Arnstädter.
Wie alt ist das Haus zum Christophorus am Arnstädter Ried wirklich? Bisher nahm man an, das stattliche Gebäude wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Doch in der neuesten Publikation des Thüringer Geschichtsvereins Arnstadt kann man nachlesen, dass der „Christophorus“ viel älter ist. Sogar älter als die Arnstädter Stadtrechtsurkunde. Und das ist nicht die einzige Geschichte, deren Lesen sich im gerade erschienen neuen Heft lohnt.
An Jubiläen mangelte es nicht in diesem Jahr. 750 Jahre Arnstädter Stadtrecht, 800 Jahre Siegelbach – und nun auch noch 25 Jahre heimatkundliche Lesebücher „aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung“. Dass alle drei Anlässe gut zusammenpassen, merkt man bei vielen Beiträgen im Jubiläumsheft des Thüringer Geschichtsvereins Arnstadt, in denen es nicht nur um das Arnstädter Stadtrecht, sondern auch die Siegelbacher Ersterwähnung oder die vergessene Tradition des dortigen Krautanbaus geht.
Das 25. Lesebuch ist besonders üppig ausgefallen. Nicht nur der Umfang ist beeindruckend (238 Seiten – das 24. Heft kam auf 186), sondern auch die Bandbreite der über 30 Beiträge. Sie reicht von der Geschichte eines Taufengels in der Rudislebener Kirche über Arnstädter Bier und Bratwurst und das Wetterläuten in Arnstädter Kirchen bis hin zu einer Geschichte um einen vermuteten Grabsteinbehang für Gräfin Katharina von Nassau. Es wird an den Bau des Waisenhauses am Plan erinnert, wo sich einst auch die Puppensammlung „Mon Plaisir“ befand. Aber es geht auch um jüngere Geschichten wie die Dreharbeiten zum DDR-Lutherfilm in der Oberkirche oder das Aufstellen von zwei Dampfloks auf dem Rabenhold zur Beheizung des Plattenbaugebiets.
18 Autoren haben an dieser Jubiläumsausgabe mitgewirkt, damit wird es wie auch schon seine Vorgänger zu einem echten Lesebuch – und Nachschlagewerk. Denn wenn man wieder einmal in älteren Heften stöbert, wird deutlich, was der Thüringer Geschichtsverein mit dieser Reihe in den vergangenen Jahren für einen herausragenden Beitrag zur Erforschung der Historie von Arnstadt und Umgebung beigetragen hat. „Ein vergleichbares Werk gibt es gegenwärtig im Territorium in dieser Form nicht“, schreibt Peter Unger vom Thüringer Geschichtsverein im Nachwort zu dieser Jubiläumsausgabe. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Der 25. Band des heimatkundlichen Lesebuchs „Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung“ ist in den Arnstädter Buchhandlungen und in der Touristinformation am Markt erhältlich.