Viele positive Veränderungen im Stadtbild, tolle Werbefilme im Fernsehen, sogar mehr Polizei und schnelles Internet: Für Arnstadt lief 2016 absolut super. Nur ums Rathaus herum dominiert die schlechte Stimmung.
So wie im vergangenen Jahr hat sich das Stadtbild lange nicht verändert. Der Christophorus am Ried ist fast fertig, das Haus daneben auch. Die Oberkirche findet wieder zu ihrem alten Glanz zurück, die hässliche Filmpalast-Lücke ist verschwunden und sogar am Merkur-Kino tut sich etwas. Die Brücke am Anger wird saniert, die Ichtershäuser Straße ist wieder ein bisschen fertiger und der Spittel noch ein bisschen lebendiger geworden. Selbst am Milchhof gibt es Bewegung. Das Frauen- und Familienzentrum hat in der Rankestraße ein neues Domizil bekommen. Und nach vielen, vielen Jahren des Hin- und Her sind an der Muhmengasse endlich die Bagger angerollt. Weitere Vorhaben sind auf den Weg gebracht: Oberhalb der Liebfrauenkirche werden neue Wohnungen entstehen, auch an der Weiße scheint sich endlich etwas zu tun. Und am „Schwarzen Bären“ am Ried an der Ecke zur Unteren Marktstraße wird wohl demnächst auch gebaut.
So viel Werbung für Arnstadt wie 2016 hat es noch nie gegeben. Zahlreiche Filme im Fernsehen haben potenziellen Touristen die Schokoladenseiten der Stadt und den Ideenreichtum ihrer Bürger nahegebracht. Der Bach-Advent war wieder ein voller Erfolg, das Stadtrechtsjubiläum wurde ausgiebig gefeiert, es gab sogar einen Festumzug, an den vorher kaum einer geglaubt hatte. In der Bachkirche wurden neue Konzerttraditionen begründet, die auf große Resonanz stießen.
Was kaum einer für möglich hielt: Es gibt wieder mehr Polizei in Arnstadt, seit Januar 2016 sogar mit einem Büro im Rathaus. Und es gibt in vielen Straßen nun schnelles Internet. Wie lange haben wir davon geträumt.
2016 war ein gutes Jahr für Arnstadt. Vieles, was erreicht worden ist, haben die Bürger selber gemacht. Das Stadtrechtsjubiläum wäre ohne Michael Kirchschlager vergessen worden, die Bachkirche hat Kantor Jörg Reddin wieder zum Leben erweckt. Aber auch viele Stadträte sind an dieser Entwicklung beteiligt: Georg Bräutigam und Martina Lang beim Stadtrechtsjubiläum, Christian Hühn beim Spittel und den vielen Fernsehbeiträgen, die auf seine guten Kontakte zurückgehen. Und man darf nicht vergessen, dass ohne die Stadtverwaltung das schnelle Internet oder die Bauvorhaben nicht möglich gewesen wären.
War sonst noch was?
Bürgermeister Alexander Dill überstand ein Abwahlverfahren, machte aber nichts draus. Und er zankt sich nach wie vor mit dem Stadtrat darum, ob Arnstadt nun Geld hat oder doch nicht. Da sich die Zahlen dauernd ändern, interessiert sich außer dem Bürgermeister und einigen wenigen Stadträten aber kaum noch jemand dafür.
Trotzdem dominierten diese beiden Themen die Außenwirkung der Stadt. Wohl deshalb haben viele den Eindruck, 2016 sei es für Arnstadt schlecht gelaufen, auch wenn die Fakten dagegen sprechen.
Darüber sollte man nachdenken. Vor allem im Rathaus.
Leider ist es so, daß negative Ereignisse sich bei vielen Mitbürgern stärker einprägen als positive, das ist aber nicht nur in Arnstadt so. Der Deutsche neigt nun mal zum Nörgeln. Ein sehr schönes Bild von diesem Phänomen zeichnet Dieter Nuhr in seinem Jahresrückblick.
Ich persönlich stimme Herrn Pfeiffer vollständig zu, was seine Sicht auf Arnstadt im Jahr 2016 betrifft.
Ich wünsche mir von vielen Menschen für die Zukunft etwas mehr Bescheidenheit.
Gern möchte ich eine Info bekommen, wenn es neue Beiträge gibt. Danke vorab!!!
Ohne die Stadt- und Kreisrchivarin Andrea Kirchschlager M. A. hätte man das Stadtrechtsjubiläum vergessen … Ich war nur ein bescheidener Arbeiter im Dienste meiner Stadt.