Dreizehn große und nicht ganz so große Vorsätze für 2026 hat ein Freund auf einen Zettel geschrieben, hat er mir erzählt. Ich fand die Idee gar nicht schlecht. Ich bin allerdings nur bis zehn gekommen. Hier sind sie:
1. Weniger aufregen.
Immer mehr Leute verdienen ihr Geld nur damit, uns auf die Palme zu bringen. Ich gönne jedem Erfolg und Klicks, aber sie müssen ja nicht von mir sein. Zum weniger Aufregen trägt übrigens auch der Totalverzicht auf das Konsumieren jeglicher Talkshows bei.
2. Mehr freuen.
Uns erreichen so viele meist schlechte Nachrichten aus aller Welt, dass wir für die kleinen angenehmen Dinge ringsum oft gar keinen Blick mehr haben. Müssen wir aber, sonst wird der Mensch grummelig und schreibt blöde Sachen ins Internet.
3. Weniger blöde Sachen ins Internet schreiben.
Manchmal juckt es auch mich, etwas derber zu kommentieren, wenn einem etwas gegen den Strich geht. Oder mal richtig zuzulangen, weil der Typ da doch sowieso völlig durchgeknallt ist. Ich will versuchen, in solchen Fällen einfach die Stopp-Taste zu drücken und zu schauen, wie der Text oder der Kommentar am nächsten Morgen aussieht: oft nicht mehr so prickelnd.
4. Kein Buch veröffentlichen.
Kaum einer, der wie ich mal sein Geld mit Zeitungvollschreiben verdient hat, konnte der Versuchung widerstehen, ein eigenes Buch zu schreiben. Ich will es weiter durchhalten, auch wenn es hier ab und zu mal was von mir zu lesen gibt. Aber das ist ja kein Buch.
5. Weniger auf das Echo schielen.
Was ich hier schreibe, wird immer weniger kommentiert. Ich erfahre kaum noch, ob es überhaupt jemanden interessiert. Eigentlich kratzt mich das schon, aber ich nehme mir vor, es zu ignorieren. Denn ich schreibe das auf, was mich bewegt. Niemand muss es lesen. Aber wenn es auch nur einem Menschen gefällt, hat sich die Sache schon gelohnt.
6. Mehr zuhören.
Ich mag es nicht, wenn man Menschen ausgrenzt. Sei es des Aussehens oder der Herkunft wegen oder weil sie in einer Partei sind, die man wohl nie wählen würde. Man sollte mehr miteinander als übereinander reden, finde ich.
Gibt es da auch Grenzen?
Ja, gibt es. Wenn einer behauptet, die Erde sei eine galaktische Scheibe. Denn die einzigen galaktische Scheiben, die ich kenne, stammen von Mike Oldfield und den Beatles.
7. Nicht soviel Zeugs horten.
Es ist manchmal schmerzhaft, sich von Dingen zu trennen, an denen Erinnerungen hängen. Aber das Netzteil vom ersten Walkman oder die Videokassetten, für die man gar kein Abspielgerät mehr hat, sollten nicht dazugehören.
8. Neugierig bleiben (1).
Man kann über neue Technik oder die künstliche Intelligenz schimpfen oder sowas einfach ignorieren, aber da entgeht einem einiges. Nicht alles, was ungewohnt ist, muss schlecht sein. Die Kunst besteht darin, das Beste für sich und die Welt daraus zu machen. Und das geht auch!
9. Neugierig bleiben (2)
Es gibt so vieles in Arnstadt und seiner Geschichte, das noch nicht erforscht und aufgeschrieben ist. Ich wünsche mir, dass sich viele dieser Aufgabe widmen, ich werde es auch weiter tun.
10. Vorsätze nicht zu wichtig nehmen.
Es ist zum Beispiel eine gute Idee, das Eigengewicht etwas zu reduzieren (jedenfalls das körperliche). Aber ich finde, wenn man dafür auf Schokolade verzichten muss, hört der Spaß auf. Und Spaß sollte man unbedingt haben, auch im Jahr 2026. Jedenfalls wünsche ich mir das und Ihnen auch. Na dann Prost.