Das Freizeitheim an der Ilm bei Dörnfeld ist nicht nur in den Sommerferien ein gefragter Erholungsort. Die Gäste kommen aus allen Teilen Thüringens – und fühlen sich offenbar sehr wohl. Klagen gab es höchstens darüber, dass die Aufenthaltsdauer eigentlich zu kurz sei. Aber man kann ja wiederkommen.
»Die Soljanka ist richtig lecker«, sagt Dominik (11) aus Ilmenau. Er ist einer von 32 Kindern, die innerhalb des 2. Durchgangs der Jugendfreizeit des Ilmkreises eine Woche im Freizeitheim an der Ilm bei Dörnfeld verbringen. Doch nicht nur mit dem Abendessen ist er zufrieden: »Das Neptunfest an der Ilm war cool. Wir waren sogar dort baden und haben kleine Krebse gesehen«. Andere wollen sogar Quallen entdeckt haben, aber das wird kontrovers diskutiert zwischen den kleinen Experten am Abendbrottisch. Elias (9) aus Ettischleben sieht die Sache jedenfalls skeptisch.
Derweil wird draußen in einem Zelt ein Bettlaken bemalt, nebenan spielen die Kinder Volleyball und Tischtennis. Denn neben der Jugendfreizeit des Kreises läuft auch noch die erste »Kinderrepublik des Landesjugendwerkes der Awo« mit einer interessanten Grundidee: »Die Kinder sollen selbst mit entscheiden, wie die Tage geplant werden«, sagt Alexandra Jacobs vom Landesjugendwerk der Awo-Thüringen. Gemeinsam mit drei anderen ehrenamtlichen Helfern betreut sie die 12 Kinder des ersten Durchgangs, in der kommenden Woche reisen dann sogar 26 Kinder an. »Der Pool ist schön und das draußen Schlafen«, sagt Luise (7) aus Suhl, denn alle Kinder wohnen in Zelten. »Und dass wir so oft machen können, was wir wollen«, ergänzt Mark Jordan (9) aus Zella-Mehlis. »Das alles funktioniert auch deshalb so gut, weil es eine tolle Zusammenarbeit mit der Leitung des Freizeitheims gibt«, sagt Alexandra Jacobs von der Awo.
Carola Fröhlich, die Chefin der Einrichtung, hat gerade Besuch in ihrem Büro und plant für die nächste Zeit. Am Wochenende ist nicht nur fliegender Wechsel bei der Awo und der Jugendfreizeit, sondern es kommt auch noch die »Forschungsgemeinschaft elektronischer Medien« aus Ilmenau. »Die waren voriges Jahr zum ersten Mal hier, alles junge Leute«, sagt Carola Fröhlich, »und es hat ihnen offenbar gefallen«. Eine Woche später hat sich die »Landesmusikakademie Sondershausen« für ein zehntägiges Probelager angemeldet. »Wir sind richtig gut ausgebucht«, freut sich die Chefin, »ich kann gar nicht alle Wünsche berücksichtigen«. Der Landesschwimmverband Sachsen-Anhalt kommt zum Trainingslager. Dann der Sportverein »Thuringia« aus Ostthüringen, und es steht das 10. Pflegeelterntreffen des Ilmkreises an. Ende August geht es mit den Karneval-Trainingslagern los, es reisen zum Beispiel die Narren aus Ichtershausen und von Narrhalla Arnstadt an. Und dann beginnt schon die Klassenfahrt-Saison. Den Anfang macht die Edith-Stein-Schule aus Erfurt, das sind ebenfalls schon Stammgäste.
Bis Oktober ist auf jeden Fall immer Betrieb im Freizeitheim an der Ilm. Doch Carola Fröhlich und ihr Team sind darüber keinesfalls unglücklich: »Es ist doch sehr schön, wenn man einen Arbeitsplatz hat, der Spaß macht«. Sichtlichen Spaß macht es auch den Kindern. Mark Jordan in der Awo-Kinderrepublik freut sich am meisten auf die Disco am Freitag mit dem Lagerfeuer. Und die meisten würden gern wiederkommen.