„Können Sie Tee vertragen?“, fragt die Ärztin Jutta Voigt-Hoffmüller und reicht Thea Vollmer eine Thermosflasche herüber. Sie ist nicht zum ersten Mal an diesem Tag zum Hopfenbrunnen gekommen, wo die Gesundheitspraktikerin ihre ganz persönliche Kundgebung angemeldet hat. Frieden für Lybien, steht auf einem der selbst gemalten Plakate. Sie hat das Land bewusst falsch geschrieben, sagt sie, Verwirrung ist manchmal gut. Weil dann die Dinge aus dem Kopf und in die Herzen kommen.
Gemeinsam mit der Arnstädterin Helga Marz steht sie seit 8 Uhr am Hopfenbrunnen und viele Menschen kommen zu ihr. Manche sind aggressiv, aber die meisten wollen reden. So wie die Arnstädterin Dorothea Schendel, die als Vorsitzende des bundesweit agierenden Vereins Ribat-al-Salam schon öfter Libyen besuchte. Auch Vertreter von Parteien und Kirchen seien schon da gewesen, erzählt Thea Vollmer.
Ab und zu kommen zwei Polizisten und fragen, ob alles in Ordnung sei. Das sei bei politischen Demonstrationen so üblich, sagen sie. Thea Vollmer lächelt, denn eigentlich sieht sie ihre Aktion nicht als politisch an, sie möchte nur sensibilisieren, nicht wegzuschauen.
Sie blieb gestern bis zum Abend am Brunnen, auch wenn sich die Stadt langsam leerte. Der Krieg in Libyen höre auch nicht am Nachmittag auf, sagt sie. Und außerdem hatte sie Kerzen mitgebracht.