Schnellcheck Landesgartenschau

Die Vorbereitung der Landesgartenschau 2028 ist in vollem Gange. Jetzt wurde die Bewerbung öffentlich vorgestellt. Für alle, denen das Video zu lang ist, hab ich mal eine Zusammenfassung versucht.

Am Montag wurde im Theater vorgestellt, was sich Arnstadt für die Landesgartenschau 2028 vorgenommen hat – falls die Stadt den Zuschlag bekommt. Das Video der Veranstaltung ist hier abrufbar.  Anschauen lohnt sich, aber es sind immerhin mehr als zwei Stunden. Deshalb hier eine kurze Zusammenfassung. 

Was ist zu sehen?

Im ersten Teil (bis 1:15 h) berichtet der Apoldaer Bürgermeister Rüdiger Eisenkranz darüber, was die Landesgartenschau seiner Stadt gebracht hat. Eisenbrand ist nicht gerade Meister in der Kunst des Kurzfassens, aber es ist schon interessant, wie sich Apolda durch die Landesgartenschau verändert hat. 

Ab 1:15 h wird die Arnstädter Bewerbung durch die zuständige Planerin vorgestellt. Nach einer allgemeine Einführung wird ab 1:26.50 h das neu entwickelte Logo der Bewerbung erklärt: Arnstadt 2028 – grün, Bach, modern.

 

Anschließend werden einzelne Projekte erläutert, insgesamt sollen es 80 sein. Vieles wird allerdings nur angerissen wie die Aufwertung Ried, Hohe Mauer, Süd- und Hauptbahnhof oder Kulturquartier Prinzenhof .  Einer der Kernbereiche, den man nur mit Eintrittskarte betreten kann, wird der Schlossgarten, dazu wurde aber nichts weiter gesagt (außer zur laufenden Sanierung des Theatervorplatzes). Dann geht es um die Renaturierung der Weiße oberhalb des Straßburg-Kreisels (mit Promenade entlang der Lessingstraße, 1:35:35 h).  Die Vorhaben  im Mühlgraben-Areal rund um Milchhof und ehemaligem Obdachlosenheim („Wohnen und Arbeiten 4.0“) findet man bei 1:36:00 h.  Dort soll die Mühlgraben-Verlängerung über das Wehr am Dammweg hinaus zum Teil wieder hergestellt werden, eine  Fußgängerbrücke über den Dammweg soll den Bereich Wollmarktsteich mit dem neuen Mühlgraben-Areal  verbinden.  Konkreteres erfährt man dabei nicht – außer, dass der Milchhof im Jahr der Landesgartenschau 100 Jahre alt wird.

Dann geht es ab 1:38:00 h um die „Seenplatte Rudisleben„. Der Neubau eines Sportbades mit Wellnessbereich, der kürzlich die Gemüter bewegt hat (siehe hier und hier) wird nicht mehr angesprochen, aber es bleiben der Caravanplatz anstelle des Feuerwehr-Übungsgeländes, ein Bürgerwald in Richtung Jugendstrafanstalt und eine Fußgängerbrücke über den A71-Zubringer zum jetzigen Gewerbegebiet Bachstelze, wo ein Badesee (Größe 8 Hektar) entstehen soll. Mit einer Seebühne für Veranstaltungen, in seinem Schlusswort spricht Bürgermeister Spilling von Konzerten mit Clueso oder Depeche Mode und 10 000 Zuschauern ( 2:13:10 h).

Was ist sonst noch neu?

Die Liebfrauenkirche soll während der Landesgartenschau zur Blumenkirche werden. Ähnliches gab es schon mal 2015 zur Bundesgartenschau in Havelberg, hier ein Foto von damals: 

So sah es 2015 zur Buga in der Stadtkirche Havelberg aus. Vorbild für die Arnstädter Liebfrauenkirche 2028? (Quelle: https://havelberg-dom.de/wp-content/uploads/2015/07/2015-05-gerbera-ausstellung-stadtkirche.jpg).

Der Schlossgarten soll um den Bereich Wollmarktsteich erweitert werden (1:45:00), damit wäre die Straße vom Dammweg zum Bad nicht mehr für den Durchgangsverkehr nutzbar. Der jetzige Parkplatz Hammerecke soll zentraler Eingangsbereich für die Landesgartenschau werden.

Marktsanierung

Interessant war noch, dass unter den „laufenden Projekten“, die jetzt schon in Realisierung sind, auch eine Sanierung des Marktplatzes (einschließlich Neumarkt)  aufgeführt wird (1:57:52). Hier ein Screenshot:

Zumindest mir sind solche aktuellen Pläne nicht bekannt. Ich weiß nur, dass der letzte Anlauf für eine Marktsanierung 2009 zu einer stark ideologisierten Debatte im Stadtrat führte – wegen der Linden dort und dem geplanten Standort für den Bismarckbrunnen. Passiert ist anschließend – nichts. ich bin gespannt, welche Pläne es nun 2021 gibt – und wie die Stadträte damit umgehen.

Fazit

Es sind interessante Pläne, die in der Bewerbung für die Landesgartenschau stehen. Auch falls Arnstadt den Zuschlag im kommenden Jahr nicht erhalten sollte, steht da einiges drin, was man Stück für Stück in Angriff nehmen könnte. Eine Art Reparaturanleitung für Arnstadt, das an einigen Stellen wirklich reparaturbedürftig ist. Auch wenn es wohl keine schönere Stadt im ganzen Land gibt.

Man sollte aber unbedingt die Bürger weiter in den Entscheidungsprozess einbeziehen, damit sowas wie mit dem verunglückten Thermen-Neubau nicht nochmal vorkommt.

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