Natalka Sniadanko promoviert am Institut für Slavistik der Universität Leipzig. In ihrer Dissertation will sie Gemeinsamkeiten im Leben und Schaffen der berühmten ukrainischen Schriftstellerin Olha Kobyljanska und deren deutschem Vorbild E. Marlitt untersuchen. Ein Gespräch anlässlich des 200. Geburtstags der Arnstädter Literatin.
Im Süden Arnstadts liegt unterhalb des Walpurgisklosters ein kleines idyllisches Tal, auf drei Seiten von Bergen umschlossen und, abgesehen von frühen Bergbau-Aktivitäten, bis vor fast 150 Jahren unberührte Natur. 1877 wurde dort eine Sommerwirtschaft eröffnet. Es war der Auftakt für die wechselvolle Geschichte des Hopfengrunds, wo bis heute fast ununterbrochen Menschen bewirtet, geheilt, ausgebildet und betreut wurden. Goldschmiede aus der gesamten DDR und Lehrer aus ganz Thüringen haben prägende Zeiten im „Hopfengrund“ verbracht, manche Großeltern aus Arnstadt und Umgebung dürften ihren Enkeln davon erzählt haben, wie sie als Kind in der würzigen Luft des Tals und durch die gute Pflege ihrer Betreuer wieder gesund geworden sind. Der Hopfengrund ist ein Botschafter Arnstadts, der den Ruf des kleinen Städtchens weit über die Grenzen Thüringens verbreitet hat. Und es war immer ein guter Ruf. Der Hopfengrund weiterlesen →
Gestern fand wieder einmal ein Bürgerabend zur bevorstehenden Marktsanierung statt. Das Ergebnis stand schon vorher fest: Es wird so gebaut wie von der Stadt geplant. Aber die Bürger konnten Fragen stellen und bekamen Antworten.
Altmodisch oder modern?Die Marlitt mit KI „modernisiert“
Am 5. Dezember wäre Eugenie John 200 Jahre alt geworden. Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, die Marlitt sei doch bloß eine altmodische Kitsch-Tante gewesen. Es ist Zeit, endlich damit aufzuräumen.
Kaum ein Arnstädter scheint sich auf die Marktsanierung zu freuen. Die einen betrauern die alten Linden, die anderen sind überrascht, weil der Bismarckbrunnen einen mannshohen Zaun bekommt. Zu verhindern ist das Projekt aber nicht mehr, zu verändern wohl auch nicht.
Es sieht düster aus im Land, hört man nicht nur von widerstandstrommelnden Montagsdemonstranten. Dabei geht es Arnstadt so gut wie lange nicht. Es ist endlich Geld da, um überfällige Arbeiten anzugehen. Für alle reicht es nicht. Aber für Pessimismus besteht kein Grund.
Fast jeder Arnstädter kannte Bernd Koch. Und wer ihn nicht kannte, kannte wenigstens jemanden, der ihn schon mal trommeln gehört hatte. Denn Kochi, wie ihn alle nannten, war Schlagzeuger schon von Kindesbeinen an. Nun ist er gestorben.
„Mon plaisir“ ist wieder zu sehen, zumindest ein kleiner Teil. Eine Interimsausstellung zeigt, was aus der weltweit einmaligen Puppenstadt werden könnte, die gerade restauriert und neu konzipiert wird. Doch bis es soweit ist, muss noch einiges passieren. Vor allem ist noch viel Geld nötig, um diesem nationalen Kulturerbe die internationale Geltung zu verschaffen, die es verdient.
Kürzlich schrieb die Volontärin Roya Hedayati im Internet-Auftritt der „Arnstädter Allgemeinen“ einen Beitrag über die Facebookgruppe „Tratschtanten Arnstadt original“ und nannte sie „nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch ein wichtiges Werkzeug für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Was sie übersehen hat: In Arnstadt ist der Zusammenhalt ziemlich gespalten, denn es gibt zwei konkurrierende Tratschtanten-Gruppen bei Facebook. Und die originale ist jene ohne das „Original“ im Namen.
Man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll, denn das Aprilscherzwesen hat sich in Arnstadt diesmal inflationär ausgebreitet. Das städtische Bad überrascht mit der Idee, die Schwimmbahnen quer anzuordnen, die Tourist-Information stellt ein neues Bachdenkmal auf dem Markt auf und die Stadtverwaltung verlängert die Baumaßnahme Bierweg um weitere drei Monate.