Mit dem Marienstift ist es wie mit unseren Enkeln“, sagt Heinrich Behr, „sie sind auch größer geworden, als wir anfangs dachten“. 20 Jahre ist es schon her, dass der Kirchenrat die Leitung der Einrichtung an Jürgen Friedrich übergab. Am 5. August feierte Heinrich Behr seinen 85. Geburtstag.
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Für die Katz
Mann, war das heute wieder ein stressiger Tag. Die Menschen hasteten durch die Geschäfte auf der Suche nach dem ultimativen Kick, denn der Partner ist in jedem Falle anspruchsvoll. Ein Hering in Geschenkverpackung vielleicht? Oder lieber doch eine tote Maus mit einem roten Schleifchen drum?
Es war Weltkatzentag. Der erste, den ich bewusst miterleben durfte. Es gibt ihn zwar schon länger und er hat vom Ursprung her wohl auch gar nicht so viel mit unseren gut beschützten Hauskatzen zu tun, aber unsere Begabung, innere Einkehr mit äußerer Beschenkungswut zu verwechseln, hat schon ganz andere Feste um die Ecke gebracht.
Dass ich überhaupt drauf gekommen bin, liegt an Facebook. Dort wurde man garantiert von irgendjemandem zum Weltkatzentag eingeladen. Es gab dutzende solche Einladungsseiten. Und sogar tolle Supersonderangebote: Eine Perserkatze für 200 statt 350 Euro! Aber nur heute!
Ich hab sie nicht genommen. Vielleicht brauche ich den Platz in der Wohnung ja für etwas anderes. Ich bin zwar keine Katze, aber guter Hoffnung, selbst demnächst geehrt zu werden. Denn am 13. August ist Weltlinkshändertag. Auf die Geschenke bin ich jetzt schon gespannt.
Und darauf, was die Menschheit sich noch so alles für blöde Gedenktage einfallen lässt.
Tofu auf dem Rost
Manchmal kommt man ja nicht dran vorbei. Ein Thüringer Radiosender warb kürzlich nahezu ununterbrochen dafür, dass man an irgendeinem Tag unbedingt irgendwie irgendwas grillen soll. Aber eben nicht irgendwas irgendwie, sondern etwas ganz besonderes und auf außergewöhnliche Art. Am besten an einem außergewöhnlichen Platz.
Grauenvoll, was da so zum Grillen vorgeschlagen wurde. Klebrig-süße Gummibärchen zum Beispiel und unschuldiges Gemüse. Dabei fielen sogar Worte wie »gesunde Ernährung«. Als ob das was mit Rostkultur zu tun hätte.
Nein, ich werde niemals ein um Mitternacht von fünf Jungfrauen in Diätleinöl eingelegtes Tofustück auf den Rost legen. Und ich fahre dazu auch nicht zum Alkerslebener Flughafen, besuche die Ichtershäuser Kläranlage oder einen anderen idyllischen Ort.
Ich bleibe bei selbst gewürztem Rostbrätel. Gebraten mit der völlig ungesunden Holzkohle. Daheim im Garten und dann, wenn mir danach ist. Vielleicht werde ich deshalb heute als Spießer verlacht. Aber irgendwann könnte ich auch als Bewahrer der ursprünglichen Rostkultur in die Geschichte eingehen. Oder als wahrer Freund des gemeinen Gummibärchens.
Kein Kuschelknast
Es war in mehrerer Hinsicht ein doppeltes Richtfest, das da Ende Juni in der Nähe des Autobahnzubringers Arnstadt-Nord gefeiert wurde. Zum einen gab es zwei Ministertermine, offenbar aus Koalitionsgründen. Zunächst besichtigten die beiden Minister Carius (Bau, CDU) und Poppenhäger (Justiz, SPD) gemeinsam die Baustelle, eine Woche später kam Carius allein zum Richtfest. Es gab zwei Richtkronen, um der Vielzahl der Gebäude, die zu errichten sind, Rechnung zu tragen. Und es gibt eigentlich sogar zwei Anstalten. Zum einen das eigentliche große Jugendgefängnis, aber daneben entsteht noch eine kleine Jugendarrestanstalt.
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Ferien an der Ilm
Das Freizeitheim an der Ilm bei Dörnfeld ist nicht nur in den Sommerferien ein gefragter Erholungsort. Die Gäste kommen aus allen Teilen Thüringens – und fühlen sich offenbar sehr wohl. Klagen gab es höchstens darüber, dass die Aufenthaltsdauer eigentlich zu kurz sei. Aber man kann ja wiederkommen.
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Damals im RFT-Kulturhaus
Seit einigen Tagen muss ich wieder öfter daran denken, wie es so war, damals im RFT-Kulturhaus. Als am Abend des 30. Juli der Brandgeruch aus der vernagelten Ruine des »Lindenecks« drang, war mir schon recht mulmig zumute. Es war ein Stück Vergangenheit, dass da brannte. Meiner Vergangenheit.
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In der Mitte angekommen
Das Schweizer Prognos-Institut erteilt dem Ilmkreis überwiegend gute Noten für seine Entwicklung. In drei Jahren ist er im Vergleich der 412 Regionen Deutschlands um 129 Ränge auf Platz 225 vorgestoßen und damit in der Wertigkeit dort angekommen, wo er sich geografisch auch befindet: in der Mitte Deutschlands.
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Wetter
Na toll ist der Sommer aber nicht, hört man jetzt ziemlich oft. Souvenirmäßig dürften die neuen Schirme der Arnstadt-Information derzeit besonders gut gehen. Die Schwimmmeister in den Freibädern lümmeln gelangweilt herum. Und die Sonnencreme verrottet derweil im Regal.
Aber ist deshalb etwa das Wetter schlecht? Ich halte es, man traut sich das ja kaum noch zu sagen, da mehr mit Jörg Kachelman. Der war nämlich, bevor er selbst in schwere Turbulenzen geriet, ein ziemlich guter Wetterfrosch. Und auf die Frage nach seinem Lieblingswetter sagte er gern: das interessante.
Eigentlich ist doch nichts schlimmer, als wenn immer das gleiche Wetter ist. Und das jeden Tag. Auch Schokopudding hängt einem schnell zum Halse raus, wenn man sich ausschließlich von ihm ernährt.
Insofern fahre ich zwar auch gern mal dorthin, wo es immer warm ist. Aber am schönsten ist die Abwechslung beim Wetter. Und über die kann man ja hier nun wahrlich nicht klagen.
Das Job-Wunder
Es liegt wieder einmal eine gute Nachricht in der Luft. Am Erfurter Kreuz, so hört man in der Stadt, werde es demnächst eine Neuansiedlung geben. Wie groß, ist noch nicht ganz klar. Aber jedenfalls seien die Verhandlungen schon recht weit gediehen. Die Region ist schon gewöhnt an solche guten Nachrichten.
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Auslaufmodelle
Seinerzeit, als Marktwirtschaft in diesen Breiten noch als Kneipe neben dem Rathaus interpretiert wurde, gab es die spaßige Aufgabe, aus den Worten »Hammer« und »Leiter« einen Satz zu bilden. Die Lösung: Hammer leider nich.
Dann kam die Wende. Und es gab alles und immer. Hat man so gedacht.
Aber ich stolperte kürzlich erst wieder in eine Marktlücke, als ich versuchte, einen bestimmten Männerduft zu erwerben, dem ich seit Jahren die Treue halte. Ich war froh, dass der Duft außer meiner eigenen Frau auch noch mindestens einer anderen gefiel, woraus sich nicht einmal familiäre Verstrickungen ergaben. Warum also nicht dabei bleiben?
Aber es war mir nicht vergönnt. Selbst die DDR-typische Jagd durch mehrere Einzelhandelsverkaufsstellen brachte keinen Erfolg. Die Serie sei ausgelaufen, hieß es. Auch das kam mir von früher bekannt vor. Von den Milchtüten.