Der Prozess gegen Jörg Kachelmann ist zu Ende, der Kampf um die Deutungshoheit geht weiter. Angebrachter wäre aber eher ein journalistisches Innehalten und Nachdenken darüber, was wir daraus lernen können. Denn Porzellan wurde schon genug zerschlagen.
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Selbst abgeschafft
Das Beispiel ist thüringenweit bisher einmalig: Eine Förderschule löst sich praktisch selber auf, um ihren Schülern mehr Chancen zur Integration zu geben. Geschehen ist das schon im Sommer 2010 in Arnstadt, fast geräuschlos, wenn man die öffentlichen Reaktionen betrachtet. Doch das Projekt ist umstritten. Immer lauter wird gefordert, Förderschulen im Land zu erhalten, um die „normalen“ Schulen nicht zu überfordern. Für die Arnstädter Förderschule hingegen ist das Schicksal mittlerweile besiegelt. Sie wird auch formal zum Schuljahresende aufgelöst und mit der Ilmenauer Einrichtung fusioniert.
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Das Erbe von Rudisleben
Die altuelle Debatte über den städtischen Haushalt würde wohl anders verlaufen, wenn Arnstadt elf Millionen Euro mehr im Stadtsäckel hätte. Und die Spielräume der städtischen WBG wären auch wesentlich größer, wenn da nicht der Altschuldendienst für die ehemalige Garnison in Rudisleben gezahlt werden müsste. Zwar hat sich die Stadt bereit erklärt, davon jährlich 340 000 Euro zu übernehmen, aber seit einem Jahr fließt das Geld wegen der angespannten Finanzlage auch nicht.
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Reife Talente
Eigentlich eine gute Idee: In der »Remembar« der Arnstädter Stadtbrauerei sollte Comedy- und Karnevalnachwuchs gesucht werden. Doch der scheint wirklich rar zu sein. Denn den Abend dominierten eher gestandene Akteure. Nach Art des Hauses.
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Todesfahrt
Selten hat der Tod eines Menschen ein solches kollektives Trauma in der Region ausgelöst wie der von Paula. Das Mädchen starb im Juni 2010 im Auto ihres Freundes. Es war nicht irgendein Auto. Es war eine jener angeblichen Spaß-Maschinen, die zu tausenden auf unseren Straßen unterwegs sind. Gesteuert von Fahrern, die nicht wissen, dass sie eine Waffe besitzen, die töten kann. Die Trauerarbeit für Paula ist längst nicht abgeschlossen, das zeigte auch die Gerichtsverhandlung gegen den Fahrer. Ein Verfahren, in dem es keine Sieger geben konnte. Und auch keine Erlösung.
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Am Anfang war der Kleister
»Sycofix« kannte jeder in der DDR. Damit befestigten ganze Generationen ihre Raufaser-Tapeten. Doch die Tradition reicht viel weiter zurück: Schon 1911 gründete der Chemiker Edmund Sieder in Plaue die wohl älteste Kleisterfabrik Deutschlands. »Mit Ihrem Kleister wurden wahrscheinlich schon die wunderbarsten Jugendstil-Tapeten geklebt«, sagte Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die extra zum Gratulieren angereist war. Denn es kommt nicht oft vor, dass eine Firma ihr 100-jähriges Bestehen feiern kann.
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Führer am Fenster
Wofür sollten die unterirdischen Anlagen im Jonastal zu Nazi-Zeiten wirklich dienen? Und war Hitler jemals dort? Fragen, die Heerscharen von Forschern und Verschwörungstheoretikern beschäftigen. Zumindest auf die letzte gibt es jetzt eine überraschende Antwort. Ja, er war da und hat sogar aus dem Fenster gesehen. Zumindest am ersten Maiwochenende 2011.
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Bambinos Briefe
In der Ausstellung „Spurensuche“, die gegenwärtig im Arnstädter Schlossmuseum zu sehen ist, findet sich auch ein Briefwechsel zwischen dem Maler Otto Knöpfer und seiner Jugendliebe Marianne Gräfe. Sie zeigen einen Menschen Otto Knöpfer, der vielen Bewunderern so nicht bekannt sein dürfte. In Arnstadt jedoch schon.
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Manchmal ist sie auch die Marlitt
Am Ostersonntag konnte man sich wieder von der Schriftstellerin Marlitt durch Arnstadt führen lassen. Die heißt eigentlich Uta Kessel und ist schon seit 1988 Stadtführerin. Sie liebt diese Stadt und möchte, dass diese Liebe bei den Gästen ansteckend wirkt. Wie ein Virus, meint die gelernte Krankenschwester.
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Gagarins Lächeln
Vor 50 Jahren flog ein Mensch ins All, der für mich mehr war als der erste Kosmonaut. Es war ein Mann, der unvergleichlich lächeln konnte. Ein Lächeln, das entwaffnend war und weise zugleich. Dieses Lächeln war nur für mich bestimmt. Denn mit Gagarin hatten die Guten gewonnen. Und ich war auf ihrer Seite.
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