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Wind mit Rüssel

Über Mitteldeutschland zogen  Pfingsten ein oder mehrere Tornados hinweg –  genau muss das wohl noch geklärt werden. In  Großenhain in Sachsen hinterließ das Unwetter  nicht nur gravierende materielle Schäden, es starb sogar ein Kind. Tornados sind kein neues Klimaphänomen, sie hießen nur früher anders.
Und auch in Thüringen wüteten schon regelmäßig  Tornados – als harmlose „Windhose“ getarnt. Da es für diese Unbilden keine Schuldigen gibt, muss man sich an die üblichen Verdächtigen halten: Klimawandel, DDR und Jörg Kachelmann.

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Viva Journalismus!

Heute mal was wirklich Gutes über unseren Berufsstand gelesen. Zeit-Online-Chef Blau liest uns Journalisten in der Süddeutschen ordentlich die Leviten.

Ich muss bekennen, ich könnte so gut wie jeden Satz unterschreiben. Zum Beispiel auch folgende:

Die Frage „Wozu noch Journalismus?“ ist irritierend selbstmitleidig, um nicht zu sagen manipulativ. Sie unterstellt, dass mit dem Niedergang einiger Medienhäuser auch schon das Ende des Journalismus drohe.

Dem Journalismus geht es erstaunlich gut. Ja, die wirtschaftliche Zukunft vieler Zeitungshäuser ist ungewiss. Ja, auch die meisten online-journalistischen Angebote arbeiten noch nicht einmal kostendeckend und niemand kann mit Sicherheit sagen, welches journalistische Geschäftsmodell in Zukunft tragfähig sein wird. Dennoch erlebt der Journalismus gerade seinen größten Entwicklungssprung seit Erfindung des Rundfunks.

Also los, Leute, da hilft ja alles nichts.

Bach, Weihnacht und wie weiter?

Am 27. April 2010 gab es in der Stadtbrauerei Arnstadt eine Debatte über die Zukunft der Bach-Weihnacht. Ein streitbares Gespräch, das gleichermaßen Hoffnungen wie auch Befürchtungen zu nähren in der Lage war.  Im Folgenden ein paar  Anmerkungen zu dem, was stattgefunden hat. Denn die Debatte sollte weiter gehen. Konstruktiv und ohne Befindlichkeiten.
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Amt 800

Foto: Christiane Fischer

Matthias Grimm hat schon Erfahrungen beim Bau von Modellen. Jetzt hat der 53-jährige Arnstädter sein fünftes Werk vollendet. Im Maßstab 1 : 200 ist das „Amt 800“ im Dokumentationszentrum des Jonastal-Vereins im Arnstädter Bahnbetriebswerk wieder auferstanden. Nur wenige Arnstädter haben es damals so zu Gesicht bekommen, die meisten haben aber zumindest schon vom „Bergbad“ am Eulenberg gehört.
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Alles rot bei Silly

Man kann machen, was man will: Um den Vergleich kommt man nicht herum. „Silly“ war Tamara Danz. Das ist auch 14 Jahre nach dem Tod der Sängerin nicht vergessen – zumal es auch 14 Jahre ohne Silly-Album waren. Kann sich die Band nun mit Anna Loos dann überhaupt neu erfinden? Oder muss es zwangsläufig bei der sicher hörenswerten Kopie alter Zeiten bleiben, wie bei „Ostrock in Klassik“ zu erleben war?
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Wie ein Holzstück im Meer

Es gibt (noch) kein Buch, das den Titel des Abends trägt. Wenn Ulla Gessner über ihre Wege von Rudisleben nach Tel Aviv erzählt, liegen nur lose Blätter vor ihr. Vielleicht wird es dieses Buch einmal geben. Dann, wenn sie ganz im Reinen ist mit sich und der Welt. Aber an diesem Abend erzählt sie nur. Auch nicht alles, über ihr problematisches Verhältnis zu ihrem Vater gibt es nur Andeutungen. Aber er war der Grund, warum die in Beeskow bei Berlin geborene Ulla überhaupt nach Rudisleben kam. Und später auch nach Tel Aviv.
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Preußisch und fichelant

Einer bekannten Arnstädterin zum 90. Geburtstag

Mit Lieselotte Schnell trifft man sich nicht, man wird empfangen. Sie wohnt noch immer im Lohmühlenweg, umgeben von stilvollen Möbeln und vielen Erinnerungsstücken. Das große Haus Nummer 25 allerdings hat sie eingetauscht gegen eine Wohnung in der Terrassenanlage für Senioren nahe der Lohmühle.

Auch mit 90 Jahren ist sie noch jene Dame, als die sie viele Arnstädter kennen gelernt haben. Ihr Leben war bestimmt von der Firma, die ihr Großvater Nicolaus 1878 gegründet hatte und später ihr Vater Paul weiter führte. Das Ladengeschäft am Ried, wo es noch bis zur Wende Werkzeuge zu kaufen gab, war nur ein kleiner Teil der Firma. Die richtigen Umsätze machten die Schnells mit Eisenstäben, Blechen, Röhren und anderen Waren, die sie an Firmen verkauften. Ein echter Metall-Großhandel eben.
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