Am 1. Februar kehrt Jens Fischer zu seinen Wurzeln zurück. Pünktlich zum Markttag eröffnet er am Dienstag seinen „Fresstempel“ in der Erfurter Straße 17. Es ist das Geschäft, in dem er einst das Fleischerhandwerk gelernt hat und bis 2011 Filialleiter war. Dann kam es zu Meinungsverschiedenheiten – und er beschloss, sich selbständig zu machen. Mit einem „Fresstempel“ in der Rosenstraße, dem anfangs kaum einer eine Chance gab, außer Jens Fischer.
Archiv der Kategorie: Bratwurst & Klöße
Richtige Thüringer Klöße
Mit den Klößen ist es ähnlich wie mit der Bratwurst. Auch die schmeckt, je nach Thüringer Region, etwas anders. Aber wenn irgendwo „Thüringer Bratwurst“ angeboten wird, kann man sich darauf verlassen, dass es sich lohnt, hineinzubeißen. Bei der Bratwurst wird das durch einen richtigen Markenschutz garantiert. Aber nicht nur der fehlt bei den Klößen.
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Für Bier und Bratwurst reicht’s grad noch
Es gibt Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Eines lautet: Es ist kein Geld da in den öffentlichen Kassen. Ein anderes: Arnstadt und die Wachsenburggemeinde leben gegenwärtig praktisch im Kriegszustand. Weil das Vorhaben des Zusammenschlusses von Holzhausen und Umgebung mit Ichtershausen schon recht weit gediehen ist, herrscht Funkstille. Fehlt eigentlich nur noch ein bewachter Schlagbaum am Riesenlöffel.
Beide Vorurteile werden gerade eindrucksvoll widerlegt. Denn Arnstadt und die Wachsenburggemeinde wachsen, mit einer großzügigen Förderung aus einem weitgehend unbekannten Topf namens Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), weiter zusammen. Das Treibmittel dafür sind zwei beliebte Kommunikationsinstrumente: Bier und Bratwurst.
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Bratwurst, verschaukelt
Eigentlich ist es zum Heulen. Denn mit einer Entscheidung zum ambulanten Verkauf von Imbisswaren hat der Bundesfinanzhof das vorhandene Steuer-Durcheinander noch erweitert und dabei eine Thüringer Kernkompetenz empfindlich berührt: Die Bratwurst. Die Folge des Richterspruchs: Wieviel man für eine Bratwurst bezahlen muss, hängt von der Verzehrlage ab. Beißt man im Stehen hinein, sind beim Kauf 7 Prozent Umsatzsteuer fällig. Im Sitzen sind es 19 Prozent.
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Es geht um die Wurst
Es gab in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Veranstaltungen, die am Wochenende Gäste in die Innenstadt lockten. Ob nun Bach-Festival oder Orgelsommer, die Kirchen um den Markt waren voller zufriedener Zuschauer. Zumindest, was die musikalische Kost betraf. Schlechter sah es für den aus, der sich vor oder nach dem Konzert gern noch mit einer Bratwurst oder einem Brätel stärken wollte. Wenn die Veranstalter nicht selbst für ein entsprechendes Angebot gesorgt hatten, war einfach Ebbe. Einen heißen Bratwurststand am Wochenende in der Arnstädter Innenstadt zu finden, ist so gut wie unmöglich.
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Geist und Gaumen
Arnstadt hat eine große Tradition des öffentlichen Essens und Trinkens, die Stadt hat bei der Entwicklung der Bier- und Bratwurst-Zivilisation historisch allerhand vorzuweisen. Nur in der jüngeren Vergangenheit wurde darum nicht viel Aufhebens gemacht, sieht man mal von den Aktivitäten der Stadtbrauerei ab. Die Bratwurstvermarktung überließ man den Holzhäusern, vielleicht in der Hoffnung, sie werde irgendwann per Eingemeindung zurückkommen. Und kaum einer weiß noch, wo früher überall Bier gebraut wurde.
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Gute Bratwurst für schlechten Fußball
Uwe Keith weiß um die untrennbare Einheit zwischen Fußball und Bratwurst. Meist ist Bier dabei, aber was man in vielen deutschen Stadien riechen kann, ist der Bratwurstduft. Sie wird nicht nur gegessen, sondern manchmal auch als Schimpfwort benutzt, weiß der Vorsitzende des Vereins der Thüringer Bratwurstfreunde: „Wenn ein Spieler einen Schiedsrichter als Bratwurst bezeichnet, kann das durchaus zur Roten Karte führen“.
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Tofu auf dem Rost
Manchmal kommt man ja nicht dran vorbei. Ein Thüringer Radiosender warb kürzlich nahezu ununterbrochen dafür, dass man an irgendeinem Tag unbedingt irgendwie irgendwas grillen soll. Aber eben nicht irgendwas irgendwie, sondern etwas ganz besonderes und auf außergewöhnliche Art. Am besten an einem außergewöhnlichen Platz.
Grauenvoll, was da so zum Grillen vorgeschlagen wurde. Klebrig-süße Gummibärchen zum Beispiel und unschuldiges Gemüse. Dabei fielen sogar Worte wie »gesunde Ernährung«. Als ob das was mit Rostkultur zu tun hätte.
Nein, ich werde niemals ein um Mitternacht von fünf Jungfrauen in Diätleinöl eingelegtes Tofustück auf den Rost legen. Und ich fahre dazu auch nicht zum Alkerslebener Flughafen, besuche die Ichtershäuser Kläranlage oder einen anderen idyllischen Ort.
Ich bleibe bei selbst gewürztem Rostbrätel. Gebraten mit der völlig ungesunden Holzkohle. Daheim im Garten und dann, wenn mir danach ist. Vielleicht werde ich deshalb heute als Spießer verlacht. Aber irgendwann könnte ich auch als Bewahrer der ursprünglichen Rostkultur in die Geschichte eingehen. Oder als wahrer Freund des gemeinen Gummibärchens.
Bratwurst in der Dose
In dieser Woche meldete die Arnstädter Stadtmarketing eine Neuheit im Angebot der Tourist-Information: Bratwurst in der Dose. „Ab jetzt können nicht nur Touristen die leckere Thüringer Bratwurst als Mitbringsel erwerben – gerade an heißen Tagen lassen sich die Bratwürste prima in der Dose transportieren“, hieß es in einer Mitteilung, die zu einiger Aufregung in der Region führte. „Eiserne Bratwurstfrevler“ schrieb die Südthüringer Tageszeitung „Freies Wort“ auf der ersten Seite (der Betrag ist leider nicht online) und geißelte die „Arnstädter Erfindung“ als „Verstoß gegen die Regeln des guten Geschmacks“. Aber auch sonst machte sich Verunsicherung breit: Sind die Würste in der Dose schon gebraten? Oder soll man gleich die ganze Dose auf den Rost legen?
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Braten, nicht grillen!
Eigentlich wird ja immer bei schönen Wetter angebraten. Und als die Thüringer Bratwurstfreunde am Sonnabend in aller Frühe von Holzhausen über Arnstadt nach Erfurt zur „Rostkultur“ aufbrachen, war es zumindest auch noch trocken. Der Rest des Tages aber erinnerte eher an Spätherbst. Was einen Bratwurstenthusiasten aber nicht vom Rost fernhalten kann.
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