Archiv der Kategorie: Medien

Wind mit Rüssel

Über Mitteldeutschland zogen  Pfingsten ein oder mehrere Tornados hinweg –  genau muss das wohl noch geklärt werden. In  Großenhain in Sachsen hinterließ das Unwetter  nicht nur gravierende materielle Schäden, es starb sogar ein Kind. Tornados sind kein neues Klimaphänomen, sie hießen nur früher anders.
Und auch in Thüringen wüteten schon regelmäßig  Tornados – als harmlose „Windhose“ getarnt. Da es für diese Unbilden keine Schuldigen gibt, muss man sich an die üblichen Verdächtigen halten: Klimawandel, DDR und Jörg Kachelmann.

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Viva Journalismus!

Heute mal was wirklich Gutes über unseren Berufsstand gelesen. Zeit-Online-Chef Blau liest uns Journalisten in der Süddeutschen ordentlich die Leviten.

Ich muss bekennen, ich könnte so gut wie jeden Satz unterschreiben. Zum Beispiel auch folgende:

Die Frage „Wozu noch Journalismus?“ ist irritierend selbstmitleidig, um nicht zu sagen manipulativ. Sie unterstellt, dass mit dem Niedergang einiger Medienhäuser auch schon das Ende des Journalismus drohe.

Dem Journalismus geht es erstaunlich gut. Ja, die wirtschaftliche Zukunft vieler Zeitungshäuser ist ungewiss. Ja, auch die meisten online-journalistischen Angebote arbeiten noch nicht einmal kostendeckend und niemand kann mit Sicherheit sagen, welches journalistische Geschäftsmodell in Zukunft tragfähig sein wird. Dennoch erlebt der Journalismus gerade seinen größten Entwicklungssprung seit Erfindung des Rundfunks.

Also los, Leute, da hilft ja alles nichts.

Wie ein Holzstück im Meer

Es gibt (noch) kein Buch, das den Titel des Abends trägt. Wenn Ulla Gessner über ihre Wege von Rudisleben nach Tel Aviv erzählt, liegen nur lose Blätter vor ihr. Vielleicht wird es dieses Buch einmal geben. Dann, wenn sie ganz im Reinen ist mit sich und der Welt. Aber an diesem Abend erzählt sie nur. Auch nicht alles, über ihr problematisches Verhältnis zu ihrem Vater gibt es nur Andeutungen. Aber er war der Grund, warum die in Beeskow bei Berlin geborene Ulla überhaupt nach Rudisleben kam. Und später auch nach Tel Aviv.
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Der Spruch auf dem Betttuch

Heute vor 20 Jahren gingen die Arnstädter zum zweiten Mal auf die Straße, um für Veränderungen zu demonstrieren – diesmal nicht so leise wie eine Woche zuvor und mit einem gewaltsamen Ende. Eine, die damals dabei war und dafür sogar ins Gefängnis ging, ist Beate Nagel. Erst jetzt, nach 20 Jahren, wurde sie für ihren Mut geehrt. Vor genau einer Woche erhielt sie als Heldin des Alltags in Berlin eine Goldene Henne. Der Spruch auf dem Betttuch weiterlesen