Ein kleiner Mann aus dem Marienstift hat über Jahrzehnte die Herzen der Arnstädter erwärmt. An Rudi erinnern sich viele gern, auch jene, die ihn als Kinder gehänselt haben. Rudi war anders und Rudi war ein Guter. Dass beides zusammenpassen kann, haben wir auch durch ihn erfahren.
Der Fluch
Am Rande des großen Waldes, dort wo sich die Hügel langsam zu Bergen strecken, liegt Marlittshausen. Ein kleines Städtchen, das seinen Namen wohl einer seiner erfolgreichsten Töchter verdankt. Wanderer, deren Weg durch Marlittshausen führt, sind entzückt ob der malerischen Gassen und Giebel und des Lobes voll über die freundlichen Menschen. Gepriesen wird auch das prächtige Rathaus. Jenes aber ist mit einem Fluch belegt: Wer es betritt, verfällt in Argwohn und Streitlust.
Kinderbauernhof Fasanerie?
Arnstadt hat kein Geld. So hört man immer, wenn in Arnstadt über Geld geredet wird. Manchmal hat Arnstadt Geld, aber dann wird nicht drüber geredet. Gegenwärtig wird mal wieder drüber geredet, also scheint die Knete knapp zu sein. Und es gibt auch schon konstruktive Vorschläge des Bürgermeisters. Zum Beispiel einen „Kinderbauernhof Fasanerie“.
Kindergartengebühren sollen steigen
In Arnstadt rumort es in der Elternschaft: Die Kindergartengebühren in den städtischen Einrichtungen sollen steigen. Es gibt eine Vorlage der Stadtverwaltung, die das vorschlägt. Für ein Kindergarten-Einzelkind sollen danach ab März 125 statt bisher 89 Euro fällig werden. Heute beraten zwei städtische Ausschüsse darüber – und es ist mit dem Protest vieler Eltern zu rechnen. Die „Linke“ im Stadtrat hat bereits ihre Ablehnung angekündigt. Es ist nicht zu erwarten, dass die städtische Vorlage so den Stadtrat passiert.
Weiße mit Schuss
Heute steht in meiner Heimatzeitung ein Debattenbeitrag über ein Gutachten zum Sanierungsgebiet „An der Weiße“. Es streiten sich: Ein Bürgermeister, der 2012 von seiner Wahl ziemlich überrascht war – und ein Bürgermeisterkandidat der „Linke“ von 2012, der damals von seinem schlechten Abschneiden ziemlich überrascht war. Nur unter diesem Aspekt ist der obskure Streit zwischen Alexander Dill und Frank Kuschel überhaupt zu begreifen. Verstehen kann man ihn dennoch nicht, denn diese Auseinandersetzung ist ziemlich unterirdisch. Wie die Weiße in der fraglichen Gegend.
Ende einer Ära
Nach 45 Jahren ist ein Stück Arnstädter Seele verschwunden: Heidrun Wagner hat aufgehört. Sie lässt uns mit der Erinnerung an einen „Südbahnhof“ zurück, der eigentlich längst aus der Zeit gefallen schien. Oder doch nicht? Ende einer Ära weiterlesen
Bach-Advent? Den kauf ich mir!
Die Leute vom Bach-Advent aus Arnstadt haben eine neue Idee. Eigentlich keine Überraschung, denn der Bach-Advent steht schon immer für neue Ideen, von denen ganz Arnstadt profitiert. Aber diesmal kann man nicht nur sehen, staunen und genießen, sondern sogar aktiv mitmachen: Jeder kann sich ein Stück Bach-Advent kaufen. Und dann im Advent mit stolz geschwellter Brust behaupten: Das ist auch mein Fest. Ohne mich und mein Geld hätten die das nie so hinbekommen. Hier also 10 Gründe, warum man sich unbedingt jetzt an der ungewöhnlichen Finanzierungsaktion beteiligen sollte.
Grüne Lichter
Heute vor 10 Jahren begann die Irak-Invasion. Ich wusste damals wenig, nur das, was Colin Powell vor der UNO gelogen hatte. Aber nicht mal das wusste ich damals. Dafür gab es grüne Lichter im Fernsehen, nächtliche Bilder aus automatischen Kameras. Ich kam nicht klar damit, was ich sah. Und es passte nicht zu dem, was ich hörte. Das blieb all die Jahre so. Deshalb hier ein Text, den ich am 22. März 2003 schrieb. Ich habe mich an ihn erinnert, als jetzt plötzlich noch einmal die grünen Lichter gezeigt wurden.
Hauptsache gute Schuhe
Der Obelisk-Häufigkeit nach ist Rom die ägyptischste Stadt der Welt. Die Eingeborenen ernähren sich hauptsächlich von erstaunlich dünn ausgerollten, aber in der Regel dürftig belegten Teigfladen, die entfernt an eine Pizza erinnern – und von Eis, manche Läden führen davon bis zu 150 Sorten. Der Straßenverkehr mutet chaotisch an, aber er funktioniert. Jeder Stein ist alt und unheimlich bedeutend, die Repräsentanten der Macht sind es überwiegend auch. Wir waren ein paar Tage in Rom, als gerade einer der bedeutenden alten Männer überraschend abdankte und ein anderer drohte wiederzukommen.
Grüne Bohnen
Was wissen wir doch alles. Dass 333 irgendeine Keilerei stattfand, wer bisher alles den Titel des Dschungelkönigs oder der -königin errang, wie gerade das Wetter am Südpol ist oder die aktuelle Prozentzahlen der FDP und des Singe Malts unserer Wahl. Dabei vergessen wir oft, dass es so vieles gibt, von dem wir so gut wie nichts wissen. Von grünen Bohnen zum Beispiel.