Der ehemalige Stadtrat und Linke-Politiker Frank Kuschel ist bekannt für seine Hartnäckigkeit bei der Realisierung von Stadtratsbeschlüssen. Bei der jüngsten Kommunalwahl hat er es nicht wieder in den Stadtrat geschafft. Aber seine Beschlüsse und Anfragen wirken weiter.
Bei der Landtagswahl am 27. Oktober haben in Arnstadt 4096 Menschen die Linke und 4078 den Kandidaten der AfD gewählt. Alle anderen lagen irgendwo weit dahinter. Wie geht man um mit einem solchen Ergebnis?
Kurz vor der Landtagswahl hat die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Eleonore Mühlbauer ihre Ambitionen, auch künftig im Landtag zu bleiben, praktisch aufgegeben. Sie ruft nun zur Wahl der Kandidatin von der Linken auf. Es ist ein Paukenschlag in einem ansonsten eher lauen Wahlkampf im nördlichen Ilmkreis.
Wenn der DDR-Bürger nicht mehr weiter wusste, schrieb er eine Eingabe. 410 solche Beschwerden gingen 1989 beim Rat der Stadt Arnstadt ein, mehr als eine pro Tag. Sie erzählen von Mangelwirtschaft und Missständen, aber auch vom Selbstbewusstsein der Verfasser. Heute liegen diese Akten im Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt. Wenn man sie mit einem Abstand von 30 Jahren liest, geben sie einen interessanten Einblick in ein Land, das vor seinem Ende stand.
Das Landratsamt des Ilmkreises hat jetzt zu den Problemen im Busverkehr seit der Übernahme der Verantwortung durch die kreiseigene Firma IOV Stellung genommen und Nachbesserungen versprochen. Doch so einfach ist das nicht. Die Chancen eines positiven Neuanfangs wurden vertan.
In Arnstadt war die Lage eigentlich schon immer besser als die Stimmung. Aktuell wird über die vielen Baustellen und (überwiegend zu Recht) über den Start des kommunalisierten Busverkehrs geschimpft. Dabei waren die Aussichten für die Stadt selten so gut wie jetzt.
Ab heute haben die Ilmenauer den Arnstädter Busverkehr organisatorisch übernommen. Aber die Kämpfe mit dem Arnstädter Unternehmen RBA dauern an, die Schützengräben sind deutlich sichtbar. Wenn man etwas Positives sagen kann: Es fahren Busse.
Die Arnstädter haben gewählt. Wenn der Wahlausschuss am Mittwoch nicht noch Haare in der Wahlsuppe findet, sitzen künftig 32 weibliche und männliche Stadträte von acht Listenvereinigungen im Stadtrat. Die meisten haben mit Verlusten zu kämpfen, es gibt nur wenig Gewinner.
Von jeder Laterne wird man angestarrt. Mal freundlich, mal bemüht-nett, manchmal auch etwas grimmig – aber immer mit der unmissverständlichen Aufforderung: WÄHLE MICH! Oder uns. Aber nicht die anderen. Wir wollen doch nur nur das Beste. Deine Stimme.