Über Baumfällungen hat der Bauausschuss des Stadtrats des öfteren zu entscheiden. Meist werden die Anträge sehr kurz behandelt, es wird festgelegt, wo die Ersatzpflanzungen erfolgen und das war es dann auch schon. Denn an Bäumen ist kein Mangel in der Stadt, allein seit der Wende wurden 1600 neue angepflanzt. Doch in dieser Woche entwickelte sich aus dem Antrag über die notwendige Fällung von drei Linden eine heiße Debatte. Denn es handelt sich um Bäume, die auf dem Markt stehen. Und die sind in Arnstadt so etwas wie die Kühe in Indien.
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Archiv der Kategorie: Geschichte
Der poltrige Hieronymus
Hieronymus Noth war Zimmermann und muss einen etwas rauen Umgangston gehabt haben, denn man verpasste ihm den Spitznamen „Polter-Jeronymus“. Eigentlich kein Wunder, denn die Zeiten waren rau vor über 350 Jahren. In Europa tobte der 30-Jährige Krieg, gerade, als dieser endlich zu Ende ging, erhielt Hieronymus Noth die Arnstädter Bürgerrechte. Es war 1648, später als Jahr des „Westfälischen Friedens“ bekannt geworden. Dazu musste der poltrige Kerl den Besitz eines Ledereimers nachweisen, mit dem er sich im Brandfall an Löscharbeiten zu beteiligen hatte. Denn eine Feuerwehr gab es damals auch in Arnstadt noch nicht. Aber Brunnen in der Stadt schon. Sie waren die „Löschwasser-Entnahmestellen“ des Mittelalters.
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Über Nacht erledigt
Das Arnstädter Möbelwerk hat sich wieder am Markt etablieren können und zählt jetzt 30 Beschäftigte. Von den Mitarbeiterzahlen vor der Insolvenz ist man noch ein ganzes Stück entfernt. Aber es geht offenbar aufwärts in der Fabrik, die sich DDR-Zeiten ihre Kunden noch aussuchen konnte.
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Das Erbe von Rudisleben
Die altuelle Debatte über den städtischen Haushalt würde wohl anders verlaufen, wenn Arnstadt elf Millionen Euro mehr im Stadtsäckel hätte. Und die Spielräume der städtischen WBG wären auch wesentlich größer, wenn da nicht der Altschuldendienst für die ehemalige Garnison in Rudisleben gezahlt werden müsste. Zwar hat sich die Stadt bereit erklärt, davon jährlich 340 000 Euro zu übernehmen, aber seit einem Jahr fließt das Geld wegen der angespannten Finanzlage auch nicht.
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Am Anfang war der Kleister
»Sycofix« kannte jeder in der DDR. Damit befestigten ganze Generationen ihre Raufaser-Tapeten. Doch die Tradition reicht viel weiter zurück: Schon 1911 gründete der Chemiker Edmund Sieder in Plaue die wohl älteste Kleisterfabrik Deutschlands. »Mit Ihrem Kleister wurden wahrscheinlich schon die wunderbarsten Jugendstil-Tapeten geklebt«, sagte Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die extra zum Gratulieren angereist war. Denn es kommt nicht oft vor, dass eine Firma ihr 100-jähriges Bestehen feiern kann.
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Führer am Fenster
Wofür sollten die unterirdischen Anlagen im Jonastal zu Nazi-Zeiten wirklich dienen? Und war Hitler jemals dort? Fragen, die Heerscharen von Forschern und Verschwörungstheoretikern beschäftigen. Zumindest auf die letzte gibt es jetzt eine überraschende Antwort. Ja, er war da und hat sogar aus dem Fenster gesehen. Zumindest am ersten Maiwochenende 2011.
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Bambinos Briefe
In der Ausstellung „Spurensuche“, die gegenwärtig im Arnstädter Schlossmuseum zu sehen ist, findet sich auch ein Briefwechsel zwischen dem Maler Otto Knöpfer und seiner Jugendliebe Marianne Gräfe. Sie zeigen einen Menschen Otto Knöpfer, der vielen Bewunderern so nicht bekannt sein dürfte. In Arnstadt jedoch schon.
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Manchmal ist sie auch die Marlitt
Am Ostersonntag konnte man sich wieder von der Schriftstellerin Marlitt durch Arnstadt führen lassen. Die heißt eigentlich Uta Kessel und ist schon seit 1988 Stadtführerin. Sie liebt diese Stadt und möchte, dass diese Liebe bei den Gästen ansteckend wirkt. Wie ein Virus, meint die gelernte Krankenschwester.
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Gagarins Lächeln
Vor 50 Jahren flog ein Mensch ins All, der für mich mehr war als der erste Kosmonaut. Es war ein Mann, der unvergleichlich lächeln konnte. Ein Lächeln, das entwaffnend war und weise zugleich. Dieses Lächeln war nur für mich bestimmt. Denn mit Gagarin hatten die Guten gewonnen. Und ich war auf ihrer Seite.
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Braten, nicht grillen!
Eigentlich wird ja immer bei schönen Wetter angebraten. Und als die Thüringer Bratwurstfreunde am Sonnabend in aller Frühe von Holzhausen über Arnstadt nach Erfurt zur „Rostkultur“ aufbrachen, war es zumindest auch noch trocken. Der Rest des Tages aber erinnerte eher an Spätherbst. Was einen Bratwurstenthusiasten aber nicht vom Rost fernhalten kann.
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