1965 war das Jahr, als Walter Ulbricht auf dem 11. Plenum des SED-Zentralkomitees mit einer Rede gegen die „Monotonie des Yeah, Yeah, Yeah“ die Beatmusik aus der DDR verbannen wollte. Aber es war auch das Jahr, als ein paar junge Ichtershäuser ihre musikalische Laufbahn begannen. Sie spielten jene Beat-Musik, gegen die Ulbricht gewettert hatte und fanden sogar bei der FDJ Unterstützung.
Im Arnstädter Schlossmuseum ist derzeit eine bezaubernde Jugendstil-Ausstellung zu sehen. Wer nicht genau weiß, was Jugendstil eigentlich ist und warum manche Leute sich die ganze Wohnung mit altem Zeugs vollstellen, sollte unbedingt hingehen. Die anderen tun’s sowieso.
Sie spielten fast nur englische Titel, eckten trotzdem bei den offiziellen Stellen nicht an und hätten fast sogar einmal Walter Ulbricht als Zuhörer gehabt: Die Birds waren schon besonders. Und sie hörten sogar auf ihre Eltern.
Angefangen haben sie als „Guitar Boys“ und entwickelten sich zu der wohl wildesten Band der damaligen Zeit in der Region. So war es nur eine Frage der Zeit, dass die Band schließlich verboten wurde. Aber es gibt sie heute noch. Geliebt und verboten: Die Arnstädter Satelliten weiterlesen →
Sie begannen als Duo, schafften es fast in Heinz Quermanns Castingshow „Herzklopfen kostenlos“, tourten mit einem „Ensemble Junger Talente“ durch die Lande und rockten das Pressefest der SED-Bezirkszeitung: Die „Comets“ brachten den Beat nach Arnstadt. Die Comets kommen weiterlesen →
Die Nachkriegsgeschichte der Arnstädter Bands begann im Jahr 1953. Damals brachten einige Oberschüler und ein rühriger Lehrer unter dem Namen „Caballeros Mexicanos“ den Jazz in die ostdeutsche Provinz. Einige der Musiker von damals sind noch heute aktiv.
Auch in Arnstadt hatte jede Generation ihre eigene Band, bei deren Musik getanzt, geflirtet oder geküsst wurde. Viele Familiengeschichten haben auf der Tanzfläche bei einem bestimmten Song der damaligen Lieblingsband begonnen, in den 50-er und 60-er Jahren für die Jüngeren sogar schon beim „Tanztee“ am Nachmittag.
Morgen soll im Arnstädter Stadtrat ein Antrag verabschiedet werden, mit dem endlich alles gut wird und Arnstadt auch nach der Gebietsreform Kreisstadt bleibt. Dafür sollen Bürgermeister und Landrätin sorgen. Ich habe mir mal ausgemalt, was hinterher passieren könnte.
Wer heute in den Archiven Antworten auf die Frage sucht, wie es in der DDR so war, stößt auf Maßnahmepläne. Die hatten zwar nichts mit der Wirklichkeit zu tun, aber alle hatten was zum Abheften. Zum Beispiel den Arnstädter Maßnahmeplan für die Friedensfahrt vor 45 Jahren.
Am Opel-Kreisel ist der Frühling eingekehrt. Schon eine Woche hatte das frische Grün Zeit, zwischen den Umleitungs-Baken zu sprießen. Kaum ein Bauarbeiter stört die idyllische Szenerie. Ein Ort der Ruhe ist entstanden, an dem es noch stiller ist als in der Arnstädter Fußgängerzone.