Vor 35 Jahren wurde in Arnstadt alles anders. Seitdem ist viel geschrieben und geredet worden, aber meist über einzelne Ereignisse oder Personen. Dies ist ein Versuch, die Zeit zwischen 17. September und 14. Oktober 1989 skizzenhaft zusammenzufassen und an die Menschen zu erinnern, die damals alles verändert haben.
Über die Anfänge des Arnstädter Karnevals in der DDR gibt es nur spärliche Quellen. Allerdings bringt jetzt eine Akte aus dem Arnstädter Stadt- und Kreisarchiv etwas Licht ins Dunkel, die man nicht unter dem Stichwort „Karneval“ findet, sondern unter „Nationales Aufbauwerk“ (NAW). Es geht um den ersten Arnstädter Volkskarneval 1957, der ganz im Zeichen der damals populären NAW-Kampagne stehen sollte. So sah man das jedenfalls im Arnstädter Rathaus und stellte praktisch die gesamte Stadtverwaltung in den Dienst der Narren.
Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Das war ein historischer Einschnitt, der das Leben jedes Einzelnen veränderte. Zum Positiven, hofften damals die meisten. Betrachtet man die Gegenwart in der Region Arnstadt, scheint das hier gelungen zu sein. Die Wirtschaft entwickelt sich gut, die Arbeitslosigkeit ist gering, Arnstadt wächst und wird jünger. Doch nach dem Mauerfall sah es zunächst ganz anders aus.
Auf einen Systemwechsel folgen Straßenumbenennungen, das war schon immer so, auch in Arnstadt nach dem 2. Weltkrieg. Aber während die meisten Änderungen von 1945 mindestens bis zum Ende der DDR Bestand hatten, gab es im Jahr 1950 eine neue Umbenennungswelle, die man mit Recht als eine Ansammlung von Pleiten, Pech und Pannen bezeichnen kann.
Arnstadt könnte am 23. Oktober des 50. Todestages eines erfolgreichen Komponisten gedenken. Aber 50 Jahre nach seinem Tod ist Felix Pietge vollständig aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. Wer war dieser Mann? Und warum wurde er vergessen?
Dass Arnstadt mit der Firma Ley auf eine erfolgreiche Automobilgeschichte zurückblicken kann, ist Kennern der Heimatgeschichte längst bekannt. Jetzt ist ein Beitrag aufgetaucht, der die Verbindungen dieser Firma nach Russland näher untersucht.
Schon seit etwa 20 Jahren hat Arnstadt kein Stadtgeschichtsmuseum mehr. Der älteste deutsche Ort diesseits des Limes versteckt seine reiche Geschichte in unzugänglichen Depots. So richtig zu stören scheint das kaum einen in der Stadt. Oder?
Arnstadt hat viele schöne Plätze, aber auch einige, die durchaus noch schöner werden könnten oder ihre eigentliche Bestimmung noch nicht gefunden haben. Zu den schönsten zählt sicher der Marktplatz. Trotzdem soll er jetzt saniert werden. Warum eigentlich?
Am 6. September 1996 wurde das Glockenspiel im Jacobsturm am Riedpatz eingeweiht, es feiert also in diesen Tagen seinen 25. Geburtstag. Zu verdanken hat es die Stadt ihrem rührigen Altstadtkreis, der nicht nur die Idee hatte, sondern auch kräftig an der Umsetzung mitwirkte.
Der Runde Tisch in Arnstadt sorgte in den wilden Wendezeiten für einen relativ geordneten Übergang. 30 Jahre lang gab es in öffentlichen Archiven keine Unterlagen über seine Arbeit, nun wurden sie mit Hilfe damals Beteiligter zusammengetragen und dem Stadt- Kreisarchiv übergeben.