Wie hat man in Arnstadt um 1842 gekocht? Und würde das heute noch schmecken? Auf solche theoretischen Fragen wurde am Donnerstag im Gast- und Logierhaus Goldene Henne in Arnstadt eine praktische Antwort gegeben. Das Henne-Team hatte nach alten Rezepten gekocht und gebacken.
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Archiv der Kategorie: Geschichte
Taubenfreund aus Kanada
Eigentlich lebt Bernd Licht seit vielen Jahren in Kanada. Doch das Herz des gebürtigen Angelhäusers schlägt nicht nur bei Bären und Elchen höher, sondern auch bei Tauben, besonders den Rassen aus der Region. Deshalb war er jetzt auf dem Arnstädter Friedhof auf der Suche nach dem Grabstein eines berühmten Züchters – leider vergeblich.
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Die Familien-Klöße
Wenigstens einmal im Jahr gibt es bei uns Gänsebraten mit selbst gemachten Thüringer Klößen: am ersten Weihnachtsfeiertag. Die Herstellung ist ein über Jahre eingeübtes Ritual, das sicher in einigen Details etwas altmodisch anmutet – auch, was die verwendeten Gerätschaften betrifft. Aber warum soll man etwas lieb gewordenes unbedingt ändern? Mit dieser Grundhaltung gelingen nicht nur Thüringer Klöße immer. Und wer etwas anderes behauptet, wird einfach nicht mehr eingeladen.
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Das Alter der Thüringer Klöße
Wer wann die Thüringer Klöße erfunden hat, darüber gibt es viele Behauptungen – auch im Netz. Aber wenig Beweise. In Arnstadt will man der Sache jetzt wissenschaftlich auf den Grund gehen . Anlass ist ein handgeschriebenes Rezeptebuch von 1842, das der Wirt eines Traditionshauses jetzt erwerben konnte.
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Ein Ring für Editha
Ein in Arnstadt gefertigter Textbandring aus Titan liegt in dem Sarg mit den Überresten Edithas, der Gattin Ottos des Großen, der heute im Magdeburger Dom erneut beigesetzt wird.
100 Jahre Nagel-Brot
„Die Leute haben seit einem Jahr gefragt, wann wir unser 100. Jubiläum feiern“, sagt die „Chefin“ Beate Nagel. Ihr Mann Bernd, der Bäckermeister, hält eigentlich nicht viel von solch öffentlicher Aufmerksamkeit. Selbst, als Beate Nagel im vergangenen Jahr für ihren Mut in der Wendezeit die „Goldene Henne“ bekam, blieb er lieber zu Hause. Aber wenn es ums Erzählen geht, ist man bei dem 69-Jährigen richtig.
Wann die Bäckerei wirklich 100 wird, ist nicht ganz klar. Es hat 1910 oder auch schon 1909 in der Marktstraße 23 / Ecke Neue Gasse angefangen. Damals übernahm Bernds Großvater Friedrich dort eine Bäckerei. Aber schon 1912 folgte der Umzug in das jetzige Domizil: Friedrich kaufte von seinem Stiefonkel, dem Hofbäcker Hermann Zetsche, die uralte Bäckerei ab. Für 32 000 Goldmark, weiß Bernd Nagel. Die sollen damals auf dem Wohnzimmertisch über dem Laden gestapelt gewesen sein, an dem die Nagels heute noch Kaffee trinken. Keine Bank, kein Kredit, Goldmark in bar.
„Bäckerei Friedrich Nagel“ heißt sie seitdem. Aber die eigentliche Seele des Geschäfts war Großmutter Frieda: „Die hat den Betrieb über alle Hindernisse gebracht“. Als der ersten Weltkrieg begann und ihr Mann Friedrich eingezogen wurde, als im zweiten Weltkrieg fünf Leute geholt wurden. Auch Bernds Vater Fritz, der das Geschäft erst 1939 übernommen hatte, nachdem Friedrich an den Spätfolgen einer Verletzung aus dem ersten Weltkrieg gestorben war.
1941, im Jahr von Bernds Geburt, wurde Fritz eingezogen und kam ohne Füße und mit gelähmtem Händen aus dem Winter vor Moskau zurück. Man hat ihn noch in die Backstube getragen, damit er den Backofen, den er selbst in Auftrag gegeben hatte, wenigstens noch sehen konnte. 1943 ist auch er gestorben.
Großmutter Frieda musste handeln. Ihre Tochter Elfriede, 1911 noch in der Marktstraße geboren, hatte einen Schweizer geheiratet. Der war zwar Ankerwickler, aber er wurde nach Arnstadt geholt und zum Bäcker umgeschult. Das hat nach dem Krieg den Familienbetrieb vor der Enteignung bewahrt, im Flur hing schließlich ein Schweizer Schutzbrief.
1954 ging Richard in die Schweiz zurück. Und Großmutter Frieda legte fest: Der Junge wird Bäcker. Der Junge war Bernd und damals 13 Jahre alt. Der Betrieb sollte damals an den Konsum gehen, weil Nagels keinen Meister vorweisen konnten. Da ist Frieda mit dem jungen Bernd nach Berlin gefahren, sie haben sich nach Niederschönhausen durchgefragt und sind bis ins Vorzimmer von Wilhelm Pieck vorgedrungen. Ein Referent versprach: „Der Präsident wird das mit Wohlwollen behandeln“. Eine Woche später hatten sie die Bäckerei wieder. 1978 starb die Großmutter, Bernd übernahm die Bäckerei auch offiziell. Und ein Jahr später lernte er Beate kennen.
Wenn man Bernd Nagel fragt, was besonderes an seinem Brot ist, für das viele Leute sehr weit fahren, dann sagt er: „Gar nichts. Wir machen es nur wie immer. Einfach mit Sauerteig und ohne Chemie“. 350 bis 400 Brote am Tag.
Bernd Nagel ist 69, da sind andere längst in Rente. „Es ist eigentlich nur eine wirtschaftliche Abwehrschlacht, man sollte nicht weiter machen“, sagt er manchmal. „Aber irgendwie hängt man ja doch dran.“
Für die Töchter der Stadt
Vor 125 Jahren wurde die städtische höhere Mädchenschule in Arnstadt gegründet – auch für Knaben. Schon 1857 gab es die erste höhere Mädchenschule in Arnstadt. Doch erst Ostern 1885 wurde die Einrichtung von der Stadt übernommen – und bekam später sogar ein eigenes Haus.
Der tapfere kleine Toaster
Wir haben uns einen neuen Bundespräsidenten wählen lassen, die öffentliche Anteilnahme war nahezu schweinsteigerisch. Aber der Vorgang zeigt auch: Jeder sieht in dem Amt, was ihm sonst im Leben fehlt. Einen Ersatzkaiser, eine richtige Opposition, ein besseres Verfassungsgericht oder eine Lena der Politik. Dabei ist der Hausherr im Berliner Schloss (da gibts nämlich schon eines) einfach nur der Toaster, der auf Staatsempfängen das Buffet frei gibt. Und das kann der Wulff wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht. Der tapfere kleine Toaster weiterlesen
Der Schlachten-Sammler
Am 17. Juli wird anlässlich des 600. Jubiläums in Polen die Schlacht bei Tannenberg nachgestellt, der Anfang vom Ende des Deutschen Ordens, den viele kreuzzugmäßig ungebildete Menschen auch Kreuzritter-Orden nennen. Als einziger Ritter-Darsteller aus Thüringen wird der Arnstädter Michael Kirchschlager dabei sein.
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Amt 800
Matthias Grimm hat schon Erfahrungen beim Bau von Modellen. Jetzt hat der 53-jährige Arnstädter sein fünftes Werk vollendet. Im Maßstab 1 : 200 ist das „Amt 800“ im Dokumentationszentrum des Jonastal-Vereins im Arnstädter Bahnbetriebswerk wieder auferstanden. Nur wenige Arnstädter haben es damals so zu Gesicht bekommen, die meisten haben aber zumindest schon vom „Bergbad“ am Eulenberg gehört.
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