Tanne mit Einschnitten

Stadtrat Gerhard Pein (Linke) Stadträte, so ein weit verbreiteter Glaube, hätten einen besonderen Draht zur Verwaltung und genössen deshalb allerhand Vorteile. Dass dem in Arnstadt nicht unbedingt so ist, zeigte der Fall des Stadtrats Gerhard Pein (Linke), der sich  kürzlich im Ausschuss für Bürgerfragen unter „Sonstiges“ zu Wort meldete. Er würde ja sonst nicht in eigener Sache vorsprechen, sagte der Rechtsanwalt. Aber jetzt habe er doch mal ein Problem.
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Es geht um die Wurst

Bei Festen glüht auch jetzt schon der Rost auf dem Markt.Es gab in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Veranstaltungen, die am Wochenende Gäste in die Innenstadt lockten. Ob nun Bach-Festival oder Orgelsommer, die Kirchen um den Markt waren voller zufriedener Zuschauer. Zumindest, was die musikalische Kost betraf. Schlechter sah es für den aus, der sich vor oder nach dem Konzert gern noch mit einer Bratwurst oder einem Brätel stärken wollte. Wenn die Veranstalter nicht selbst für ein entsprechendes Angebot gesorgt hatten, war einfach Ebbe. Einen heißen Bratwurststand am Wochenende in der Arnstädter Innenstadt zu finden, ist so gut wie unmöglich.
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Geist und Gaumen

kulinarisches Arnstadt: Uwe Baumgarten, Beatrice Schellhorn und Klaus EhringArnstadt hat eine große Tradition des öffentlichen Essens und Trinkens, die Stadt hat bei der Entwicklung der Bier- und Bratwurst-Zivilisation historisch allerhand vorzuweisen. Nur in der jüngeren Vergangenheit wurde darum nicht viel Aufhebens gemacht, sieht man mal von den Aktivitäten der Stadtbrauerei ab. Die Bratwurstvermarktung überließ man den Holzhäusern, vielleicht in der Hoffnung, sie werde irgendwann per Eingemeindung zurückkommen. Und kaum einer weiß noch, wo früher überall Bier gebraut wurde.
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Poker ohne Einzahlung

Bloggen soll schön sein, lese ich immerfort bei irgendwelchen Bloggern, die schon über 10 000 Follower bei Twitter und eine Milliarde Freunde bei Facebook  haben und jetzt schon längst bei Google+ unterwegs sind.

Bloggen soll schön sein, dachte auch ich und entließ schon seit einiger Zeit den einen oder anderen geistigen Erguss hier bei „Blog Arnscht“ zur Erbauung oder auch gelegentlichen Anregung in die kalte Netzöffentlichkeit.

Ich habe nicht geglaubt, wie kalt sie wirklich ist.
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Gute Bratwurst für schlechten Fußball

Die Bratwurstfreunde auf dem Erfurter DomplatzUwe Keith weiß um die untrennbare Einheit zwischen Fußball und Bratwurst. Meist ist Bier dabei, aber was man in vielen deutschen Stadien riechen kann, ist der Bratwurstduft. Sie wird nicht nur gegessen, sondern manchmal auch als Schimpfwort benutzt, weiß der Vorsitzende des Vereins der Thüringer Bratwurstfreunde: „Wenn ein Spieler einen Schiedsrichter als Bratwurst bezeichnet, kann das durchaus zur Roten Karte führen“.
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Grummeln am Stadtrand

Die Hauptstraße im Arnstädter Ortsteil Angelhausen verdient eigentlich schon lange ihren Namen nicht mehr. Es handelt sich eher um eine Buckelpiste. Zum Teil war das sogar gewollt, denn zwei künstliche Erhöhungen wurden eingebaut, um Kraftfahrer am Schnellfahren durch den Ort zu hindern. Nötig ist das schon lange nicht mehr, denn der allgemeine Zustand ist katastrophal. Und besonders bei Regen verwandelt sich die Straße in eine Seenlandschaft, weil die Wasserabläufe nicht funktionieren. Da die Häuser direkt an der Straße stehen, spritzt dann das Wasser hoch bis an die Fassaden und in die Fenster.
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Ein traumhafter Ort

Joshua Rifkin am Cembalo in der Arnstädter OberkircheJoshua Rifkin ist für eine Woche in Arnstadt. Es ist bereits der zweite längere Aufenthalt innerhalb weniger Jahre. Rifkin wird mit seinem „Bach Ensemble“  ein Konzert in der Oberkirche geben und eines in Wandersleben. Die Proben dafür sind öffentlich. Vorher hatte ich Gelegenheit für ein Gespräch mit dem Künstler und Wissenschaftler.

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Für die Katz

Mann, war das heute wieder ein stressiger Tag. Die Menschen hasteten durch die Geschäfte auf der Suche nach dem ultimativen Kick, denn der Partner ist in jedem Falle anspruchsvoll. Ein Hering in Geschenkverpackung vielleicht? Oder lieber doch eine tote Maus mit einem roten Schleifchen drum?

Es war Weltkatzentag. Der erste, den ich bewusst miterleben durfte. Es gibt ihn zwar schon länger und er hat vom Ursprung her wohl auch gar nicht so viel mit unseren gut beschützten Hauskatzen zu tun, aber unsere Begabung, innere Einkehr mit äußerer Beschenkungswut zu verwechseln, hat schon ganz andere Feste um die Ecke gebracht.

Dass ich überhaupt drauf gekommen bin, liegt an Facebook. Dort wurde man garantiert von irgendjemandem zum Weltkatzentag eingeladen. Es  gab dutzende solche Einladungsseiten. Und sogar tolle Supersonderangebote: Eine Perserkatze für 200 statt 350 Euro! Aber nur heute!

Ich hab sie nicht genommen. Vielleicht brauche ich den Platz in der Wohnung ja für etwas anderes. Ich bin zwar keine Katze, aber guter Hoffnung, selbst demnächst geehrt zu werden. Denn am 13. August ist Weltlinkshändertag. Auf die Geschenke bin ich jetzt schon gespannt.

Und darauf, was die Menschheit sich noch so alles für blöde Gedenktage einfallen lässt.

Tofu auf dem Rost

Manchmal kommt man ja nicht dran vorbei. Ein Thüringer Radiosender warb kürzlich nahezu ununterbrochen dafür, dass man an irgendeinem Tag unbedingt irgendwie irgendwas grillen soll. Aber eben nicht irgendwas irgendwie, sondern etwas ganz besonderes und auf außergewöhnliche Art. Am besten an einem außergewöhnlichen Platz.

Grauenvoll, was da so zum Grillen vorgeschlagen wurde. Klebrig-süße Gummibärchen zum Beispiel und unschuldiges Gemüse. Dabei fielen sogar Worte wie »gesunde Ernährung«. Als ob das was mit Rostkultur zu tun hätte.

Nein, ich werde niemals ein um Mitternacht von fünf Jungfrauen in Diätleinöl eingelegtes Tofustück auf den Rost legen. Und ich fahre dazu auch nicht zum Alkerslebener Flughafen, besuche die Ichtershäuser Kläranlage oder einen anderen idyllischen Ort.

Ich bleibe bei selbst gewürztem Rostbrätel. Gebraten mit der völlig ungesunden Holzkohle. Daheim im Garten und dann, wenn mir danach ist. Vielleicht werde ich deshalb heute als Spießer verlacht. Aber irgendwann könnte ich auch als Bewahrer der ursprünglichen Rostkultur in die Geschichte eingehen. Oder als wahrer Freund des gemeinen Gummibärchens.